Zum Veranstaltungsprogramm der Internationalen Gartenausstellung in Berlin-Marzahn tragen auch die Kirchen bei.
Vom Wassergarten bis zur Balkonbegrünung, vom Gemüsebeet bis zur urbanen Farm, vom Stadtwald zur Gartenstadt – die Internationale Gartenausstellung (IGA) zeigt, was, wie und wo überall Garten sein kann. Zum Veranstaltungsprogramm tragen auch die Kirchen bei. Sie stellen das Thema Schöpfung in den Mittelpunkt. Insofern passen Kirche und Gartenschau gut zusammen.
Hineinschauen – wenn man den Pavillon findet
Das religiöse Programm gestalten vor allem die beiden großen Kirchen, erläutert IGA-Pfarrer Volkmar Hirth. „Wir tun das einerseits als Kirchen sozusagen für uns selbst. Andererseits tun wir es ökumenisch und zusammen mit anderen Glaubensgemeinschaften in Berlin. Die täglichen Mittagsandachten um 12 Uhr im Pavillon „Dialog der Kulturen“ werden durch das Berliner Forum der Religionen moderiert, da sind fast alle in Berlin vertretenen Religionsgemeinschaften dabei. Aber die Kirchen ganz stark.“
Der Pavillon will durch seine luftige Bauweise und die großzügigen Glaselemente zum Hineinschauen und Hinausschauen einladen. Sofern man ihn findet, so abgelegen am Rande einer großen Wiese. „Wir mussten echt suchen“, sagt Matthias Körner aus Kleinmachnow. Seine Partnerin Simone Gebauer nickt. Beide schauen sich um. Ein gutes Dutzend Holzhocker, zwei Kommoden, ein schon etwas welker Blumenstrauß. Matthias Körner blättert im Leitfaden „Den christlichen Glauben entdecken“, der ausliegt. Einen interreligiösen Stadtplan kann man mitnehmen oder Flyer, auf denen für die „Vielfalt des modernen Heidentums in Berlin“ geworben wird.
Zu den Angeboten der Kirchen auf der IGA zählen auch religionskundliche Exkursionen für Schulklassen im Orientalischen, Japanischen und Christlichen Garten. Die Schüler erfahren, warum Muslime das Wasser besonders verehren, zum jüdischen Neujahrsfest Bäume gepflanzt werden oder was Weihrauch und Sandel mit dem Buddhismus zu tun haben.
Für alle, die gut zu Fuß sind, bieten sich die Pilgerwege auf dem Gelände der Gartenausstellung an, sagt IGA-Pfarrer Hirth: „Da gibt es einen brandenburgischen Forstwirt, der auch eine theologische Ausbildung hat, der pilgert mit Begeisterung. Er wird mit allen, die das wollen, über das Gelände pilgern und ihnen geistliche und sinnliche Erfahrungen zu vermitteln versuchen.“ Unterwegs gibt Michael Duhr, der Förster und Theologe, Impulse zum persönlichen Nachdenken wie auch zum Austausch untereinander. Und er setzt auch bewusst auf Zeiten der Stille. Damit die Pilger das Zwitschern der Vögel hören, den Duft der Blumen schnuppern, in die Baumwipfel schauen und beim Staunen über die Schönheit der Schöpfung vielleicht einen Draht zum Schöpfer finden können.
Am 4. September bietet die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KfD) eine Informationsveranstaltung zum Ökumenischen Schöpfungstag an. Pilgern am 29. August, 26. September und 10. Oktober um 10 Uhr, am 29. August auch um 19 Uhr. Dauer jeweils etwa vier Stunden, Treffpunkt am Pavillon.