Kalender lockt zum Entdecken

Michael Rönsch (in der Kirche Heilige Familie) mit dem Kalender für das Jahr 2024. Foto: Walter Plümpe

Ein Jahreskalender des Fördervereins der Gemeinde Heilige Familie Prenzlauer Berg will die Vielfalt von Berliner Gebetsorten – Kirchen, Synagogen und Moscheen – abbilden. Der Spendenerlös kommt Sanierungsprojekten zugute.

Sankt Hedwigs-Kathedrale, evangelische Gethsemanekirche, russisch-orthodoxe Christi- Auferstehungs-Kathedrale, Sehitlik-Moschee, neue Synagoge an der Oranienstraße – ein Kalender mit Berliner Gebetsorten will Gläubige und Architekturfreunde auf eine Entdeckungsreise nehmen. „Auf eine Entdeckungstour der religiösen Vielfalt, bei der man einen Teil der Welt kennenlernt, ohne dafür in ein Flugzeug oder einen Zug steigen zu müssen“, sagt Michael Rönsch zum neuen Jahreskalender „Berliner Gebetsorte 2024“, den er als Vorsitzender des Fördervereins Heilige Familie Prenzlauer Berg herausgibt.

Der Kalender ist zur Tradition geworden

Der gelernte Versicherungskaufmann und Hobbyfotograf nahm für jede Kalenderwoche einen anderen Gebetsort auf, markierte seine Lage in Berlin auf einer Karte und verfasste einen kurzen Beschreibungstext. Im Hochformat bieten die Glanzfotos ein großes Spektrum von Berliner Gebetsorten ab. Es ist schon der zwölfte Kalender, den der 64-Jährige als Vorsitzender des Fördervereins herausgibt. In Eigenarbeit sortiert, locht und bindet Rönsch alle Hochformat-Seiten. Die kurze Beschreibung der Orte findet sich auf jedem Blatt und zusammengefasst am Ende des Kalenders.

Geht man mit Michael Rönsch und seinem Stellvertreter Arnold Sender durch die Kirche Heilige Familie im Prenzlauer Berg, so stößt man laufend auf Projekte, die gefördert wurden: Reparatur eines Glocken-Jochs, Vergoldung der Tabernakel-Front, robuste Sitzkissen auf allen Bänken, Kerzenleuchter für die Wandnischen mit Statuen von Maria und Josef, ein Weihwasserkessel für das Taufbecken, Mikrofone und Ständer für die Chorgruppen, ein Schalldeckel für den Kirchenchor auf der Orgelempore, fahrbare Regale für die Gebetbücher, mobile Kerzenhalter für die Kirchenbänke. Auch der Glanz liturgischer Geräte sowie Beamer- und Tontechnik im Pfarrsaal sind mit Hilfe des Fördervereins möglich geworden. Vor einigen Jahren ebnete Arnold Sender in tagelanger Arbeit die Pflasterung zum Seiteneingang der Kirche.

Um all das mitzufinanzieren, hat Kassiererin Kerstin Münzer seit 2009 unzählige Kerzen, Glückwunschkarten, Kugelschreiber und Kirchenführer gegen Spende angeboten. „Auch Osterwasser habe ich jedes Jahr in kleine Fläschchen abgefüllt“, erzählt die 58-jährige Postangestellte. Zu den größeren Einzelspendern zählt der emeritierte

Berliner Weihbischof Wolfgang Weider.

Nächstes Großprojekt: Sanierung des Pfarrhofes
Unter anderem damit soll auch das nächste Projekt verwirklicht werden: die Sanierung des historischen Pfarrhofes. Was das kosten wird, weiß man noch nicht. Doch es könnte sehr teuer werden, auch wegen der unter der Pflasterung liegenden und unter der Kirche weiter führenden Rohre, über die keinerlei Pläne vorliegen, die aber miterneuert werden müssten. Auf die Bemühungen des Fördervereins um Spendenakquise wird es also auch in Zukunft ankommen.

Doch nur um das Geld geht es Kalendermacher Michael Rönsch nicht. Er hat Spaß an der Fotografie – und will den Betrachter dazu ermuntern, die Gebetsorte selbst einmal aufzusuchen: „Mit meinen Außenaufnahmen möchte ich den Betrachter neugierig auf das machen, was im Innern auf ihn wartet.“

Zu beziehen ist der Fotokalender per E-Mail bei Michael Rönsch:
michael-roensch(ät)web.de  (gegen eine Spende zu Gunsten der Gemeinde von 15 Euro plus Versandkosten)