„Bist du für oder gegen Fracking?“, fragt die Frau ihren Mann, während beide Fußball auf dem Sofa schauen. „Wen interessiert das?“, fragt der Mann zurück. „Niemand.“ Diese und 22 weitere Karikaturen sind noch bis zum 19. April im Berliner Kathedralforum zu sehen.
Es ist Fastenzeit. Da sind im Kathedralforum in Berlin-Mitte jedes Jahr Ausstellungen von Misereor zu sehen.
„Glänzende Aussichten“ – auch zum Nicht-Schmunzeln
In diesem Jahr zeigt Misereor „Glänzende Aussichten“, eine Karikaturen- Ausstellung unter dem Motto der diesjährigen Fastenaktion „Neu denken! Veränderung wagen“.
Mit diesem Leitwort will Misereor vor allem auf den Klimawandel hinweisen und hat sich deswegen für seine Fastenaktion ein Land ausgesucht, das ganz besonders von den Folgen betroffen ist: die Philippinen. Die Ausstellung hat den Untertitel „99 Karikaturen zu Klima, Konsum und anderen Katastrophen“. Es geht also nicht nur ums reine Lachen, sondern ebenfalls um den Klimawandel. „An manchen Stellen muss man schmunzeln“, gibt Gabriele Jerye vom Misereor-Büro Berlin in ihrer Eröffnungsrede zu. „Aber an manchen Stellen kann man schon nicht mehr schmunzeln.“ Das berühmte Lachen, das einem im Halse stecken bleibt.
Ein weiteres Bild beispielsweise zeigt einen Mann mit einem kleinen Mädchen vor einem „Wald“, dessen Bäume kahl sind, teilweise noch nicht einmal mehr Äste haben, sondern nur verkrüppelte, vereinzelte Stämme sind. Die Hand des Mannes liegt vertrauenserweckend auf der Schulter des Kindes, während er sagt: „Ja meinst du denn im Ernst, da wäre auch nur einer noch in sein Auto gestiegen, wenn wir das gewusst hätten damals?“
„Fasten ist mehr als der Verzicht auf Alkohol“
Die Ausstellung provoziert Fragestellungen. Und genau deswegen passt sie sehr gut in die Fastenzeit, findet Jerye: „Fasten ist ja mehr als auf Alkohol oder Rauchen zu verzichten. Suchen Sie sich eine Karikatur aus, die Sie besonders anspricht. Und fragen Sie sich: ‚Was kann ich in meiner kleinen Welt tun, um diese Situation zu verändern?‘“ Und sie erinnert noch einmal an das Leitwort „Neu denken! Veränderung wagen.“ Ein Leitwort, das zu jeder Fastenzeit passe, fügt sie noch hinzu.
Öffnungszeiten und weitere Veranstaltungen zum Thema
Die Ausstellung „Glänzende Aussichten“ zum Misereor- Fastenleitwort „Neu denken! Veränderung wagen“ ist noch bis zum 19. April im Kathedralforum Berlin zu sehen. Es befindet sich im Bernhard-Lichtenberg-Haus, Hedwigskirchgasse 3, in Berlin-Mitte und hat montags bis samstags von 11 bis 17.30 Uhr und sonntags von 11 bis 12 Uhr geöffnet. Dort liegt auch der Katalog „Glänzende Aussichten“ mit insgesamt 99 Karikaturen aus.
Resonanzen zu der Ausstellung nimmt Gabriele Jerye gerne entgegen. Kontakt: Misereor- Büro Berlin, Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin-Mitte, Tel.: 0 30 / 44 35 19 80, Fax: 0 30 / 44 35 19 86, E-Mail: berlin @misereor.de. Im Lichtenberg- Haus finden auch weitere Veranstaltungen statt, die sich mit Konsum und Klima befassen:
8. März, 11 bis 13 Uhr: Faires Frühstück. Kostproben fair gehandelter Waren, Informationen, Gespräche und Antworten auf die Frage: „Wann ist ein Kaffee ein guter Kaffee?“ Es moderieren Melanie und Päckchen.
18. März, 19 Uhr: „Neu denken! Veränderung wagen.“ Lendrolen Manriquez zeigt mit ihrem Engagement auf den Philippinen wie das geht: Sie ist Journalistin und nationale Koordinatorin von Pecojon (Peace & Conflict Journalism Network, Initiative zur Förderung des konfliktsensitiven Journalismus). Das Netzwerk fördert auf den Philippinen, einem der konfliktreichsten Länder Asiens, unparteiische, unabhängige und friedensfördernde Berichterstattung.
20. März, 14 bis 17 Uhr: Coffee-Stop. Fair gehandelten Kaffee gegen eine kleine Spende genießen. Mit den Einnahmen wird die Arbeit von Misereor im Bereich des Fairen Handels unterstützt.