Seinen ersten Gottesdienst am neuen Standort feierte das Metropolitankapitel jetzt in St. Joseph in Berlin-Wedding. Auch die Chöre der Kathedrale und der Domorganist ließen ihr Können dort hören.
„Auf, wir ziehen hinauf, wir ziehn hinauf zum Berg des Herrn“, sangen die Chöre der St. Hedwigs- Kathedrale, während sie mit den anderen Liturgen am 2. September durch den Mittelgang der St. Josephs-Kirche einzogen. „Wir sind hinaufgezogen in den Wedding, der Berg des Herrn ist für uns jetzt hier“, bezog sich Dompropst Tobias Przytarski zu Beginn seiner Predigt auf diesen Vers aus dem Buch Jesaja. Er stand dem großen Eröffnungsgottesdienst des Metropolitankapitels in St. Joseph vor, da Erzbischof Heiner Koch zur gleichen Zeit die Errichtung des Priorats Neuzelle der Abtei Heiligenkreuz mitfeierte. Stellvertretend für ihn dankte Przytarski allen, die am Umzug mitgearbeitet haben.
Für St. Joseph war der Gottesdienst etwas Besonderes: „Wir sind ein bisschen überwältigt“, sagte Pfarrer Ladislao Alarcón in seinen Begrüßungsworten. So viele Priester und Chorsänger sei man in dieser Kirche nicht gewohnt. Er begrüßte das Domkapitel und hieß auch die Kathedralgemeinde in seiner Kirche, zu deren Gemeinde Angehörige von über 100 Nationen gehören, herzlich willkommen: „Man fühlt sich nie fremd in St. Joseph.“
„Gefreut, dass die Wahl auf uns gefallen ist“
Den Willkommensworten schloss sich der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Reinhold Thiede an: „Wir haben uns als Gemeinde sehr gefreut, dass die Wahl auf uns gefallen ist.“ Bei den Restaurationsarbeiten an der historischen Ausmalung der Kirche habe man gemerkt, dass Veränderungen schönere Dinge hervorrufen können. Einen Wermutstropfen gab es aber für Thiede: „Unsere Freude ist ein wenig kleiner geworden, als wir hörten, dass unser Pfarrer versetzt wird.“ Denn Pfarrer Alarcón wird zum 1. Oktober Pfarradministrator von Maria Frieden in Berlin-Mariendorf. Lobend erwähnte Thiede die guten Gespräche und das „geschwisterliche Miteinander“ mit dem Pfarrgemeinderat von St. Hedwig.
Großen Applaus gab es am Ende für die beiden Chöre, die im durch Blickkontakt koordinierten Doppeldirigat sangen: Die Erwachsenen auf dem neuen Chorpodest im Seitenschiff und das Bläserensemble unter Leitung von Domkapellmeister Harald Schmitt, die Kinder und Jugendlichen mit Markus Przybilla auf der Empore. Noch mehr Applaus als sie bekam lediglich Domorganist Thomas Sauer, der sein 40-jähriges Dienstjubiläum feierte. Von ihm, der sonst die Klais-Orgel in der Kathedrale spielte, sagte Dompropst Przytarski, er sei auch von der Orgel in St. Joseph „ganz begeistert“.