Spuren Gottes entdecken

Der Kinderchor unter Leitung von Diözesankirchenmusiker Martin Rathmann und mit Verstärkung durch Moderator Christoph Kießig.

Auf die Frage, wo Gott ist, könnte man immer mit „Hier“ antworten. So geschah es vergangenen Sonntag bei der Familienwallfahrt nach Alt-Buchhorst. Außer zum Treffen mit Gott war der Tag Gelegenheit, einander zu begegnen.

Die „HIER“-Schilder waren nicht zu übersehen – auf den Wallfahrtswegen und in der Familienmesse auf der Wiese vom Christian- Schreiber-Haus. Sie waren eine Antwort auf die Frage von Erzbischof Heiner Koch, wo „der liebe Gott“ anzutreffen sei. „Man braucht Geduld und einen langen Atem – wie um zu einem Ziel zu kommen.“ Doch dann könne man entdecken, dass er überall ist.

In seiner Kinder-Katechese erläuterte er seinen Bischofsstab. Drei Menschen schauen auf den Stern in der Krümme. So müsse man sich auf den Weg machen, Gott zu entdecken. „Hört in eurem Leben nie auf, es den Heiligen Drei Königen gleich zu tun“, riet er den zahlreichen Kindern; denn „Gott ist mitten unter uns“.

Die Einleitungen zu den Kyrie- Rufen ließen aufhorchen: Laut wurden „Anklopf-Töne“ eines Telefons eingespielt, ohne dass eine Verbindung zustande kam. Dazu die Kommentare „Da haben wir uns mal wieder verpasst, Gott.“ und „Wie soll das bloß weitergehen mit uns?“ und „Mit uns: Das passt einfach nicht. Jetzt ist Schluss. Punkt.“ Erzbischof Koch griff die Idee auf: „Der gute Gott, der den Hörer nie liegen lässt, er verzeihe uns, was wir falsch gemacht haben.“

Nach dem Familiengottesdienst mit dem Bistums-Familienchor (Leitung Diözesankirchenmusiker Martin Rathmann) zog es die Familien zum Picknick ins Grüne. Dabei wurden manche Delikatessen geteilt, während die Kinder schon auf dem Wasserspielplatz oder mit dem Fußball tobten. Der DJK-Sportverband Berlin hatte dazu Bälle und kreative Spielideen mitgebracht. An Ständen konnte man sich über die Arbeit kirchlicher Gruppen informieren. Dabei gab es unter anderem eine „Show“ von Kolping zur Migranten-Integration, die Diözesan-Caritas mit Buntstiften, das Erzbischöfliche Ordinariat mit Bausteinen zur Zukunft der Kirche, das „Haus für Begegnung und Familienferien“ St. Otto aus Zinnowitz, das Christian-Schreiber-Haus mit selbst gegossenen Kerzen und Eine-Welt-Produkten. Dazu Getränke- und Verpflegungsstände und ein reichhaltiges Buchsortiment.

In der Aula wurden an mehreren Monitoren Schwarz-weiß-Filme „aus alter Zeit“ gezeigt. Digitalisierte Super-8-Filme weckten Erinnerungen an kirchliches Leben zu DDR-Zeiten. Nigthfever-Atmosphäre und -Gebete bot die Gruppe „Aufbruch – jetzt“ in der Hauskapelle an. Fröhliche Reigen- und Formations-Tänze unter Anleitung von Gemeindereferentin Maria Rontschka lockten viele Eltern und Kinder auf die große Wiese vor der Altarbühne.

 

Gott als Bonbon – eben „mitten im Leben“

In der Abschluss-Andacht sprühte Diözesanjugendseelsorger Ulrich Kotzur vor Ideen, Gott als „Sonne unseres Lebens“ zu danken. Besonderen Anklang fand das Lied mit Bewegung: „Von Mensch zu Mensch eine Brücke bauen, dem andern in die Augen schauen. In jedem Menschen Jesus sehen und nicht an ihm vorübergehen.“ Gott genießen – das verglich Kotzur mit dem Lutschen eines Bonbons. „So findet man Gott, indem man genüsslich wie ein Bonbon immer wieder neu lutscht.“ Ein Angebot, sich als Familie segnen zu lassen, beendete den heiteren Wallfahrtstag. Ordensschwestern, das Ehepaar Kießig und Pfarrer Kotzur nahmen sich dafür viel Zeit.