Glück?

Vor einiger Zeit hatten wir unseren Hochzeitstag und mir fiel unsere Dankeskarte ein: "Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist wohl das schönste Glück auf Erden." (Carl Spitteler).
Viele Glückwünsche folgten. Menschen zu finden… Was für ein Glück!

Es gibt viele Glücksdefinitionen, die Bibel hält Texte vor und auch die KI und jetzt will ich Ihnen Glück erklären! Nein, keine Sorge, ich möchte nur meine Gedanken teilen: Ist es ein Privileg, dasss ich Glück erlebe? Darf ich glücklich sein, wenn es auf der Welt so viel Sorgen und Leid gibt, und darf ich oder sollte ich sogar für ein wenig "Glück" im Leben Anderer sorgen? Ich glaube fest daran, dass wir Glück haben dürfen und weitergeben sollten. Ist es Ihnen mal passiert, dass Ihnen Menschen beim Vorbeigehen zulächeln? Was denken Sie dann? Was kostet es, wenn wir selbst ein wenig lächelnd durch den Tag gehen?

Menschen zu finden… ist in der Familie, Partnerschaft, Ordensgemeinschaft, Freundeskreis, Pfarrei, Team, Ökumene, Sozialraum, Ehrenamt...überall möglich. Es sind die Menschen, die mich glücklich machen und ich stelle es oft erst hinterher fest. Natürlich ist es auch Glück, dass ich eine Wohnung ergattern konnte oder die Bahn verlässlich fährt. Dann eher: Mal Glück gehabt!
Glück bedeutet für mich, dass ich wach sein muss für die Menschen, die mir begegnen und dass ich meine christliche Haltung nach außen tragen darf. Für mich ist Glück, dass ich eine Arbeit habe, die dem Menschen dient, in der ich ein Teil eines Teams sein darf und in dem ich mitwirken kann, dass unsere Familie zusammenhält und wir uns aufeinander verlassen können und dass ich immer neu Menschen kennenlerne und ein Teil von ihnen sein darf. Im Vertrauen auf unseren Glauben dürfen wir am Ende jeden Tages zurückblicken und dankbar sein, für all das Glück, das wir erleben und weitergeben dürfen und ist es noch so klein. Wir haben das Glück, einander zu haben, miteinander zu reden, zu schweigen, zu streiten und sich wieder zu vertragen, einander zuzuhören, Kompromisse zu finden, füreinander da zu sein und immer mit den Worten aus Matthäus 28,20 begleitet „Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten und hoffnungsvollen (vielleicht mit einem Lächeln versehen) gemeinsamen Start in die neue Zeit nach der Sommerpause. Ich wünsche Ihnen ganz viele Glücksmomente in all Ihren zukünftigen Begegnungen und passen Sie auf sich auf!

Eure Daniela Bock Sozialarbeiterin in der Pastoral