BZ-Kolumne

Mit dem Kreuz durch KreuzbergEinladung zum traditionellen Bußgang der Berliner Katholiken

Den größeren Teil der Fastenzeit haben wir hinter uns. In zwei Wochen ist schon Gründonnerstag, also der Donnerstag vor Ostern.

Offiziell heißt die Fastenzeit auch „österliche Bußzeit“, was zweierlei beinhaltet: Ohne Ostern wären die 40 Tage davor unverständlich und ohne Ziel. Nur als Zeit der Vorbereitung auf Ostern haben sie ihren Sinn. Und dann eben das Wort „Buße“. Das klingt für unsere Ohren unangenehm und anstrengend, nach Fehler zugeben, Verhalten ändern, vielleicht sogar nach Strafe. Und viele - nehme ich an - denken bei „Buße“ eher an das „Bußgeld“ fürs Falschparken als an die Fastenzeit.

Dabei ist das Falschparken vielleicht gar kein schlechtes Beispiel: Wenn ich den Zettel unterm Scheibenwischer herausziehe und das Bußgeld bezahle, gebe ich zu, dass ich etwas falsch gemacht habe.

So ist auch christliche Buße zu verstehen: wer einer Buße zustimmt, gibt damit zu, dass er etwas falsch gemacht hat, dass er – wie wir Christen sagen würden – ein Sünder ist.

Nichts anderes wollen wir Berliner Katholiken auch am Samstag beim traditionellen Bußgang der zum Ausdruck bringen. Wenn wir schweigend ein großes Kreuz durch die Straßen von Kreuzberg tragen, geht es genau darum: Wir gestehen voreinander und vor aller Welt ein, dass wir Sünder sind, dass wir Fehler machen, dass wir anderen geschadet haben. Und wir bekennen unseren Glauben an einen Gott, der den Sündern vergibt und mit dem Kreuz auch unsere Schuld getragen hat. So haben wir die Möglichkeit, immer wieder neu anzufangen. Christlicher Glaube ist Glaube, der Hoffnung macht. Und unter diesem Motto – „Wo Glauben Hoffnung bringt“ – steht auch der diesjährige Bußgang. Stellen Sie sich also auf ein paar kleinere Straßensperrungen am Samstagnachmittag ein oder kommen Sie einfach mit, denn Sünder sind wir bekanntlich alle!

 

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