Klimaschutzteilkonzept im Erzbistum Berlin
Die Schöpfung bewahren
Handlungsempfehlung für eine ökofaire Beschaffung und nachhaltige Gebäudenutzung in den Kirchengemeinden im Erzbistum Berlin
6. Informationstagung „Energieeinsparung in Kirchengemeinden“
am 13. Oktober 2017, St. Ansgar (Tiergarten)
Vortrag Dipl.-Ing. Frank Eßmann
Klimagerechtes Bauen im Erzbistum Berlin
Das schon seit langem gewachsene Bemühen, ökologische Aspekte bei baulichen Aktivitäten zu berücksichtigen und damit dem kirchlichen Auftrag zur Bewahrung Gottes Schöpfung zu folgen, fand 2006 Einzug als Leitbild in die Bauordnung des Erzbistums Berlin. In der Präambel ist es wie folgt festghalten:
„Ein lebendiges Zeugnis für ihren Schöpfungsglauben kann die Kirche insbesondere durch konkretes Handeln für die Zukunft der Schöpfung geben. Daher strebt das Erzbistum Berlin im Sinne der von den deutschen Bischöfen 1998 veröffentlichten Schrift „Handeln für die Zukunft der Schöpfung“ und im Bewusstsein seiner Verantwortung für die Schöpfung mit dieser Bauordnung folgende Ziele an:
- die nachhaltige (ökologisch, sozial und ökonomisch tragfähige) Bewirtschaftung der Liegenschaften,
- den Erhalt der Bausubstanz nach den Kriterien der Nachhaltigkeit,
- Maßnahmen zur Ressourcenschonung, insbesondere zur Energieeinsparung,
- Nutzung regenerativer Energiequellen,
- den Einsatz umweltfreundlicher Baumaterialien,
- Erfassung des Energieverbrauchs.“
Gemeinsam mit dem Diözesanrat, Arbeitsgruppe Bewahrung der Schöpfung, befasst sich die Bauabteilung des Erzbistums mit Möglichkeiten der Energieeinsparung und deren Umsetzung in Kirchengemeinden, Schulen und Kindertagesstätten.
Erstellung eines Klimaschutz-Teilkonzepts für 10 Pilotgemeinden des Erzbistums Berlin (2009 - 2011)
Mit dem Klimaschutzteilkonzept kann durch die finanzielle Unterstützung des Bundes ein weiterer großer Schritt zur Bewahrung der Schöpfung vollzogen werden, da für alle Standorte Konzepte mit gezielten Vorschlägen für die energetische Optimierung der Gebäude erarbeitet werden. Sie geben Aufschluss über kurz- und langfristig zu realisierende Maßnahmen sowie deren Kostenvolumen, damit eine gezielte Einplanung von Finanzmitteln erfolgen kann und die damit möglichen Einsparungen an CO2.
In unserem Bistum wurden folgende zehn Kirchengemeinden mit Blick auf zu erwartende Einsparpotenziale für das erste Klimaschutzteilkonzeptes ausgewählt:
- St. Martin, Kaulsdorf (Dekanat Lichtenberg)
- St. Joseph mit Nebengottesdienststandort St. Aloysius (Dekanat Mitte)
- Heilige Familie mit Nebengottesdienststandort St. Augustinus (Dekanat
Pankow) - St. Ludwig mit Nebengottesdienststandort St. Albertus Magnus (Dekanat
Charlottenburg-Wilmersdorf) - St. Wilhelm mit Nebengottesdienststandort St. Maximilian Kolbe (Dekanat
Spandau) - St. Benedikt mit Nebengottesdienststandorten St. Johannes Evangelist und
Von der Auferstehung Christi (Dekanat Steglitz-Zehlendorf) - St. Norbert mit Nebengottesdienststandort St. Konrad (Dekanat
Schöneberg-Tempelhof) - St. Joseph (Dekanat Neukölln)
- Christus König mit Nebengottesdienststandorten St. Laurentius und Maria
Hilf (Dekanat Treptow-Köpenick) - St. Martin mit Nebengottesdienststandort St. Nikolaus (Dekanat
Reinickendorf)
In Abhängigkeit der gewonnenen Ergebnisse ist es unser Bestreben, bereits in den Bauarbeiten 2012 erste gezielte Maßnahmen aufzunehmen und sukzessiv energetische Untersuchungen für die Immobilien der Kirchengemeinden unseres Erzbistums zu veranlassen.
Klimaschutz schon länger im Fokus
Klimaschutz ist kein neuer Trend in unserem Bistum. Seit jeher besteht das Bemühen im Zusammenwirken mit den Kirchengemeinden die kirchlichen Immobilien zu modernisieren und dem jeweiligen aktuellen Stand der Bautechnik anzupassen. Gerade im Bereich der Kirchen entstanden in gemeinsamer Planung mit Gebäudetechnikern und Heizungsfabrikanten innovative Heizungskonzepte, die den Verbrauch fossiler Energieträger reduzierten und auf Belange des Denkmalschutzes Rücksicht nahmen. Es konnten ebenfalls Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaikanlagen oder Pelletheizungen verwirklicht werden.
Zugleich sollen die unetrsuchten Kirchengemeinden in ihrem Dekanat Vorbildfunktion haben und in regem Austausch mit anderen Kirchengemeinden weitere Schritte zur Bewahrung unserer Schöpfung diskutieren. Diesem Gedankenaustausch dient auch der 2. Informationstag zum Thema Energieeinsparungen in unseren Kirchen am 10. September 2010.