Unterbrechung

Impuls zur Wochenmitte

Hoffnung ist eine der großen Botschaften des Christentums. Warum sie glauben und auf ein Mehr hoffen, erzählen hier Christinnen und Christen. Persönliche Glaubenszeugnises und mutmachende Gedanken in der Wochenmitte, um die Seele aufzutanken.

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Zeitraum bis:

27. April 2022

Hl. Markus

Gedenktag: 25. April

Das 2. Evangelium wird Markus zugeschrieben. Markus wurde vermutlich um 18 geboren und starb am 25. April 68 in Alexandria den Märtyrertod. In seinem Evangelium gibt es keine Geburtsgeschichte, es geht gleich los mit der Taufe des erwachsenen Jesus. Das Evangelium endet mit der Flucht der Jünger und Jüngerinnen voll Schrecken und Entsetzen über das leere Grab und dem Mann, der sie nach Galiläa schickt.

Markus redet nicht drum herum, Markus erzählt keine ausladenden Geschichten, sondern kommt schnell zum Kern. Vielleicht ist das der Grund, warum er sich mit Paulus gestritten hat und sie sich auf der ersten Reise getrennt haben. Er fordert uns heraus, zum Kern zu kommen: Was ist unser Glaube? Keine großen langatmigen Lehrbücher, keine Gespräche über Nebensächlichkeiten – sondern: Tod und Auferstehung – darum geht es.

Ich stehe mitten auf dem Markusplatz in Venedig – Markus der Löwe ist auf den Säulen zu sehen, die Basilika und der Dogenpalast, daneben die vielen Menschen auf dem Markusplatz – Altes und Neues verbinden sich – Geschichte, Gegenwart und Zukunft.

Markus schildert die Kreuzigung dramatisch: „Da riss der Vorhang im Tempel in zwei Teile von oben bis unten“. Altes und Neues verbinden sich, der Hauptmann im Evangelium erkennt das Neue: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.

Welches Bekenntnis gebe ich ab?

Markus Papenfuß
Stellvertretender Leiter
Servicestelle Projekte und Prozesse "Wo Glauben Raum gewinnt"


20. April 2022

Sl. Max Josef Metzger

Gedenktag: 17. April

„Ich habe mein Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt.“


Als Kind habe ich an einer Straßenumbenennung teilgenommen, an die ich noch oft zurückdenke: Der Platz gegenüber von St. Joseph, früher Courbière-Platz, wurde in Max-Josef-Metzger Platz umbenannt. Lange Zeit war das Leben und Wirken Max Josef Metzgers in Vergessenheit geraten, bis zu Beginn der neunziger Jahre unser damaliger Gemeindepfarrer Konrad Beißel auf ihn aufmerksam wurde. Er recherchierte weiter und informierte die Gemeindemitglieder. Diese waren alsbald schon genervt, dass er ständig „von diesem Metzger“ spräche. Dennoch wurde er nicht müde! Im Gegenteil, er machte sich stark für ein Seligsprechungsverfahren. Eine Gedenkfahrt zum 50. Todestag an die Hinrichtungsstätte nach Brandenburg im April 1994 habe ich damals miterlebt und ist mir in bleibender Erinnerung geblieben. Sie hat mich dazu bewogen, als Erwachsener an weiteren Gedenkfahrten teilzunehmen und die Fahrt nach Brandenburg anlässlich des 70. Todestags 2014 sogar selbst zu organisieren.

1911 im Freiburger Münster zum Priester geweiht, bewarb Max Josef Metzger sich zu Beginn des 1. Weltkriegs als Militärgeistlicher und war als solcher bis zum Sommer 1915 an der Westfront tätig. Doch die grausamen Erfahrungen ließen ihn noch vor Kriegsende zum radikalen Pazifisten werden.
Schon bald nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten begannen Repressalien gegen ihn, da er sich aktiv und öffentlichkeitswirksam für den Frieden einsetzte. 1934 und 1939 war er sogar kurzzeitig inhaftiert. Gegen Ende 1939 wurde er nach Berlin geschickt, wo er Unterschlupf im Pfarrhaus unserer Gemeinde St. Joseph im Wedding fand. Sein Wirken gegen die Nazis würde hier in der anonymen Großstadt nicht so sehr auffallen und so sein Leben schützen können, dachte und hoffte man. Doch ein an den Bischof von Uppsala gerichtetes Memorandum über künftige demokratische Strukturen Deutschlands wurde von einer Agentin abgefangen und an die Geheime Staatspolizei weitergeleitet. Erneut inhaftiert und durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, wurde er am 17. April 1944 in Brandenburg an der Havel hingerichtet.

Als aktives Gemeindemitglied von St. Joseph – Wedding ist es mir heutzutage ein Anliegen, die Erinnerung an ihn wachzuhalten und auswärtigen Gottesdienstbesuchern über seine Worte und Werke zu berichten.
Ich bin ich von Metzgers großartigem Lebens- und Glaubenszeugnis und von seiner konsequenten Haltung fasziniert. Es ist eine Haltung, die ich gerade in diesen Tagen im Großen wie im Kleinen oft vermisse. „Ich habe mein Leben Gott angeboten für den Frieden der Welt“, waren die letzten Worte Metzgers, bevor das Fallbeil auf ihn herabfiel. Lasst uns gerade an Ostern nicht müde werden mit aller Kraft für den Frieden zu kämpfen.

Martin Kodritzki
St. Joseph Berlin – Wedding


13. April 2022

Hl. Veronika

Gedenktag: 4. Februar

Heute ist zwar nicht ihr Gedenktag, aber die hl. Veronika passt einfach gut in die Karwoche. Sie kennen sicherlich die Überlieferung, nach der diese mutige Frau aus Jerusalem Jesus auf seinem Kreuzweg zum Berg Golgota ein Schweißtuch reichte, als er unter der Last des schweren Kreuzes zusammenbrach. Mitten auf diesem mühsamen Weg trifft Jesus auf eine Frau, die mit ihm leidet. Sie möchte helfen, Blut, Schweiß und Tränen zu trocknen – zurück bleibt auf dem Tuch: das wahre Antlitz.

Das ist übrigens gleichbedeutend mit ihrem Namen, der auch meiner ist. Er stammt wohl ursprünglich von „Beronike“, eine Form von „Pherenika“ (griechisch = die Siegbringerin). Später wurde daraus „Veronika“ - „vera ikon“ (griechisch + lateinisch), was übersetzt so viel wie „das wahre Antlitz“ bedeutet.

Ich trage diesen Namen gern und finde mich in dieser helfenden Frau wieder; sie ist mir gewissermaßen Vorbild und Begleiterin auf meinem Lebensweg: „Helfen“ ist mein Stichwort – gern bin ich bereit zu helfen, zu unterstützen, mich einzubringen in und für die Gemeinschaft. Auch das „mit jemandem (mit)leiden“ kennen bestimmt viele: Das eigene Kind, das vor einer neuen Herausforderung steht; ein krankes Familienmitglied oder das Leid, das viele Menschen derzeit in ihrer Heimat oder auf ihrer Flucht erfahren. Aber ich bin nicht auf mich allein gestellt und es macht mich froh, dass es viele „Veronikas“ gibt (auch wenn sie andere Namen tragen), die die Not anderer Menschen sehen, ihnen hilfreich zur Seite stehen und auf ganz unterschiedliche Weise die Gemeinschaft stärken. Die ihr wahres Gesicht zeigen und die Welt so ein Stück verbessern.

Seit dem 12. Jahrhundert wird das „Schweißtuch der Veronika“ in Rom verehrt und in einer der Kuppelsäulen des Petersdoms aufbewahrt.

Veronika Aehlig
Erzbischöfliches Ordinariat - Pressestelle



06. April 2022

Hl. Izidor von Sevilla

Gedenktag: 4. April

Geschenk Gottes

Mein Vater hieß schon so, und das nicht ohne Grund. Er ist 1914 geboren, also zu Beginn des ersten Weltkrieges, der viel Not über die Menschen brachte. Izidor heißt auf slowenisch: Božidar, auf deutsch: Geschenk Gottes. Mein Großvater hat also seinen Sohn als Geschenk Gottes in dieser schweren Zeit gesehen. Später haben meine Eltern auch mir diesen Namen gegeben. Ich war also auch für sie ein Geschenk Gottes – ein wunderbarer Gedanke, der mich bis heute mit Freude erfüllt.

Izidor war Mönch, später Bischof von Sevilla (600-636). Seine große Leidenschaft waren Bücher. Als Gelehrter hat er das Wissen aus dem Altertum zusammengetragen und so vor dem Vergessen bewahrt. Sein berühmtestes Werk ist ein 20-bändiges Lexikon, die Etymologiae. Aus diesem Grund wurde er zum Schutzpatron des Internet erklärt.

Doch bei aller Bildung ist er ein einfacher Mensch geblieben. Am Ende seines Lebens hat er alles weggegeben, was er besaß. Und – was mich so begeistert – er hat alle um Verzeihung gebeten, die er verletzt haben könnte.
Im Oktober 2016 durfte ich mit der Gemeinde St. Norbert nach Sevilla fahren. Dort habe ich viel von meinem Namenspatron erzählt. Ich bin sehr stolz auf meinen Namenspatron und feiere jedes Jahr meinen Namenstag. Vielleicht darf ich einlösen, was mein Name sagt: Božidar – ein Geschenk Gottes zu sein.

Pfarrer Izidor Pecovnik
Seelsorger der slowenischen Gemeinde

30. März 2022

Hl. Cornelia

Gedenktag: 31. März

Also EIGENTLICH hätte ich heute gar keine Chance gehabt, diese Zeilen an Sie zu schreiben,
denn EIGENTLICH hätte ich Claudia heißen sollen. Sie glauben gar nicht, wie dankbar ich meiner Großcousine bin, dass sie 2 Wochen vor mir geboren wurde, und mir so die Claudia streitig gemacht hat.

Dass ich dann die Cornelia abbekam, lag daran, dass Cornelius mein Jungenname war – so ich denn einer gewesen wäre – und Cornelius deshalb, weil er, wie der Name meines Pa´s mit „C“ beginnt. Nun hatte ich meinen Namen – CORNELIA… und bis zum Kennenlernen meines Mannes hatte ich keine Ahnung, dass es zu jedem Namen auch einen Namenstag und einen entsprechend heiligen Menschen gab.

Also habe ich – gemeinsam mit Martin (der übrigens ziemlich gut über seinen Namenspatron Bescheid wusste) – recherchiert und mein Ergebnis war überschaubar:

  • Namenstag am 31.03.
  • Hl. Cornelia: Märtyrerin der frühen Kirche in Tunis - gemeinsam mit ihren Gefährten

Naja… als Heldin war ich nun nicht geboren. Da hat sich jemand so viel Mühe gegeben, dass ich eben nicht Claudia sondern Cornelia heiße, und dann sowas?
Also habe ich versucht herauszubekommen, ob der Name vielleicht eine Bedeutung hat. Und was soll ich sagen: wieder eine Sackgasse… wenn ich meinem Namen glauben darf, dann gehöre ich dem Geschlecht der Cornelier an… Super, oder?

Als ich schon fast aufgegeben hatte, MICH in diesem Namen wiederfinden zu wollen, hörte ich, dass das lateinische Wort für Herz COR ist. Und da fing dieser Name für mich zu leuchten an: CORnelia … - „die mit dem Herz“ – das war nun meine Deutung. Und irgendwie fügten sich alle Puzzleteile zusammen: Die Liebe meiner Eltern – meines Pa´s, der mir sein „C“ schenkte.
    
Die Liebe der Hl. Cornelia zu Gott und ihren Gefährten, die sie so stark sein ließ, dass sie alles auf sie gesetzt hat – in dem Vertrauen, dass Gott sie auffängt. Ihr konnte niemand etwas anhaben, weil sie Gott auf ihrer Seite wusste.

Und: auch ich habe mein Herz entdeckt, mein Geborgensein in Gottes „ICH BIN DA“ – egal wie dunkel und doof und anstrengend die Zeit auch gerade ist. Mein Herz, dass mir Mut macht, auf die Menschen zu schauen, MIT ihnen Wege zu finden, sie nicht allein zu lassen auf ihrer Suche…

CORNELIA – ich bin fest davon überzeugt, dass man das COR im Namen nicht braucht, um mutig und vertrauend SEINEN Weg zu suchen und zu finden. Aber ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Namen tragen darf.

Cornelia Pickel
Gemeindereferentin im Bistum Magdeburg

23. März 2022

Sel. Clemens August Graf von Galen

Gedenktag: 22. März

Zwei Weltkriege hat der selige Clemens August erlebt, den 1. Weltkrieg während seiner Berliner Zeit als Kaplan und Pfarrer an St. Matthias in Schöneberg – zwischenzeitlich Kurator in St. Clemens in Kreuzberg -, den 2. Weltkrieg mit der Zeit des Nationalsozialismus als Pfarrer und Bischof in Münster.

Anlässlich seiner Seligsprechung am 9. Oktober 2005 hat Papst Benedikt XVI. auf seinen Glauben hingewiesen, aus dem heraus er die Herausforderungen der jeweiligen Zeit gemeistert hat. Benedikt nannte es die „einfache Katholizität, in der der Herr uns begegnet, in der er uns das Herz aufmacht“.
Benedikt erinnert an „ganz einfache Dinge“, die zur Lebensführung des seligen Clemens August gehört haben: „Er ist sehr oft zu Fuß zur Muttergottes nach Telgte gepilgert, hat die Ewige Anbetung in der Servatii-Kirche in Münster eingeführt, hat oft im Sakrament der Buße die Gnade der Vergebung erbeten und empfangen.“

Wir leben derzeit in einer Situation aufkommender Kriegsangst. Welche Empfehlungen könnte der selige Clemens August uns geben? „Denkt an die Kirche St. Clemens, die ich kurz vor dem 1. Weltkrieg mit meinem Erbteil erbaut habe. Dort habt ihr täglich Beichtgelegenheit und das Allerheiligste ist dort zur ewigen Anbetung ausgesetzt.“

Clemens August Graf von Galen hat damals in den Zeiten des Krieges seinen Mund aufgetan und sich mutig mit Wort und Tat eingesetzt für Gerechtigkeit und vor allem für das Leben. Sein Beispiel hat Schule gemacht – damals und aktuell in diesen Tagen.

Pfarrer i.R. Edgar Kotzur

16. März 2022

Hl. Patrick

Gedenktag: 17. März

Ich mag meinen Namen. Wenn ich an Irland denke, dann fallen mir wunderbare Urlaube in toller Landschaft und herzliche Begegnungen (mit Musik) ein.

Der Heilige Patrick gehört als Nationalheiliger und Schutzpatron ganz selbstverständlich zu Irland. Er ist ein populärer Heiliger, nicht nur für Christen. Verehrt wird er schon seit dem 7. Jahrhundert. Heute wird am 17. März in Irland und auch an vielen anderen Orten der Welt der St. Patricks-Day gefeiert.
So wie aus seinen beiden von ihm verfassten Schriften zu entnehmen ist, hat er sich von einschneidenden Erfahrungen leiten lassen, hat nach 6-jähriger Gefangenschaft als Jugendlicher in Irland Theologie in Frankreich studiert, hat sich zum Priester weihen lassen, hatte den Mut seiner inneren Stimme (Traum) zu folgen, und ist nach Irland zurückgekehrt, um den Iren den christlichen Glauben nahe zu bringen. Er war voller Dankbarkeit für seinen Lebensweg.

Es lässt sich nicht planen, die eigene passende berufliche oder sogar Lebensaufgabe zu finden. Es gibt viele gute Gründe für den ein oder anderen beruflichen Weg. Aber letztlich dann dem nachzugehen, was einen innerlich antreibt, dafür braucht es Liebe, Glauben, Vertrauen, Dankbarkeit und Mut.
Ich habe die Gefängnisseelsorge während meines Studiums kennengelernt. Seit 15 Jahren bin ich nun hauptberuflich im Gefängnis. Dafür bin ich dankbar und froh.

Patrick Beirle
Gefängnisseelsorger JVA Moabit
Pastoralreferent/Gestalttherapeut


09. März 2022

Hl. Perpetua und Hl. Felicitas

Gedenktag: 7. März

Eigentlich habe ich, Felicitas, heute Namenstag. Aber es fällt mir schwer, bei dem furchtbaren Schicksal meiner Namenspatronin etwas Feierliches zu empfinden.
Perpetua und Felicitas gehören zu den ersten Märtyrinnen, deren Schicksal zuverlässig überliefert ist. Die beiden Frauen werden immer in Verbindung genannt, so, wie ihr gemeinsamer Glaubensweg auch unzertrennlich war. Nach vorhandenen Überlieferungen wurden die adlige Perpetua und ihre Sklavin Felicitas im Jahre 203 im römischen Karthago verhaftet und zum Tode verurteilt, weil sie sich auf die Taufe vorbereiteten und ihrem Glauben nicht abschwören wollten. Perpetua war Mutter eines Säuglings, während Felicitas, ihre Sklavin und Gefährtin, kurz vor ihrem Tod ein Kind gebar. Mit ihnen wurden weitere Katechumenen getötet. Sie alle standen einander im Glauben stärkend zur Seite und sie wurden vor ihrem Martyrium getauft. Anlässlich der Geburtstagsfeier des Kaiser-Sohnes wurden sie im Amphitheater hingerichtet.

Die männlichen Katechumenen wurden wilden Tieren vorgeworfen. Perpetua und Felicitas sollten durch eine wilde Kuh zu Tode kommen. Als dies nicht gelang, wurden sie durch einen Gladiator getötet.
 Die Leidensgeschichten von MärtyrerInnen sorgen bei mir angesichts der menschlichen Grausamkeit immer wieder für Entsetzen. Aber auch die Bereitschaft, das eigene Leben für den Glauben zu opfern, Kinder und Familie zurückzulassen, sorgt bei mir für Unbehagen und Unverständnis. Ich weigere mich zu glauben, dass dies Gottes Wille war. Und ehrlich – früher brachte ich diese Handlungsweise nicht mit „Heiligkeit“ in Verbindung, sondern eher mit Fanatismus.

Es ist für mich unglaublich, wieviel Glaubenskraft diese Christen aufgebracht haben, um diesen Glaubens- und Leidensweg gehen zu können. Ich habe sehr großen Respekt davor, wie diese Menschen ihren Glauben gelebt und verteidigt haben. Und ich glaube daran, dass sie das konnten, weil sie erfahren haben, dass Gott ihnen immer zur Seite gestanden hat und ihnen die benötigte Kraft für den von ihnen gewählten Weg gegeben hat.

Wir können von diesen Märtyrerinnen übernehmen, unseren Glauben in der heutigen Zeit konsequent und auf Gott vertrauend zu leben und einander haltend und stärkend zur Seite zu stehen.
Ich heiße Felicitas –  ich bin glücklich, in der heutigen Zeit und in Berlin zu leben und meinen Glauben in Gemeinschaft leben zu dürfen.

Ich feiere diesen Tag nicht als Namenstag, auch wenn mich meine sehr geliebte Omi immer wieder daran erinnert hat. Es ist für mich ein Gedenktag. Namenstag feiere ich ausschließlich zum Fest „Allerheiligen“.
Felicitas Probiesch, Gemeindereferentin



02. März 2022

Hl. Papst Johannes XXIII

Ich habe ihn selbst erlebt, den berühmten volksnahen Papst Johannes XXIII, allerdings war ich damals noch ein Kind. Erst später als Erwachsener habe ich ihn schätzen gelernt, und zwar durch einen Film mit dem Titel: Ein Leben für den Frieden.

Der Film ist äußerst humorvoll recherchiert. Als der Papst in seinen ersten Tagen durch die Vatikanischen Gärten geht, laufen die Gärtner weg. Der Papst darf beim Gebet nicht gestört werden. Doch er geht auf die Gärtner zu, redet mit ihnen und erhöht ihren Lohn (was er vom Gehalt der Kardinäle abziehen lässt). Ich musste oft schmunzeln über seine spontanen, aber äußerst wertschätzenden Ideen.

Die Zeit seines Pontifikats (1958-1963) war ebenso voller Spannung wie unsere Zeit. Die zwei großen Weltmächte standen hochgerüstet gegenüber, die Kubakrise spitzte sich zu mit einem Ultimatum, und unsere Stadt Berlin wurde durch eine Mauer geteilt.

Immer wieder zeigt der Film, wie unermüdlich der Papst – oft gegen die Haltung seiner eigenen Mitarbeiter – den Dialog sucht. Dazu lädt er Menschen zum Gespräch in den Vatikan ein: den amerikanischen Botschafter, das Oberhaupt der anglikanischen Kirche, und besonders ungewöhnlich Frau Adjoubei, die Tochter des damaligen Kreml-Chef Chrustschow.

Am 11. April 1963, kurz vor seinem Tod, veröffentlichte er seine große Enzyklika: Pacem in terris – Frieden auf Erden. Was er geschrieben hat, hat er überzeugend gelebt: Ein Leben für den Frieden.  

Lassen Sie uns in diesen Tagen besonders für den Frieden beten und in unseren Bemühungen um Frieden nicht nachlassen. #PrayForUkraine #StandForUkraine
Prälat Stefan Dybowski

23. Februar 2022

Hl. Matthias

Gedenktag: 24. Februar

Der Name Matthias bedeutet – aus dem Hebräischen übersetzt – so viel wie: Geschenk Gottes. Ob man mich als Träger dieses Namens als ein Geschenk Gottes betrachtet, das können nur andere entscheiden. Zumindest meine Eltern haben das wohl so gesehen. Und ich meine: jeder Mensch ist letztlich ein Geschenk Gottes, auch wenn wir manchmal Artgenossen begegnen, die nicht gerade auf unserer Sympathieliste stehen. Wir sollten sie dennoch als ein Geschenk ansehen, das man nicht einfach ablehnen oder zurückgeben kann.

Dass der Matthias im Neuen Testament in besonderer Weise als ein Geschenk Gottes betrachtet wurde, liegt wahrscheinlich daran, dass er durch einen göttlichen Losentscheid zum Apostel geworden ist.
Nach dem Verrat des Judas und seinem Suizid, stellten die übrigen Apostel für ein Losverfahren zwei Nachfolgekandidaten auf – und das Los fiel auf Matthias. So wurde er als neuer zwölfter Apostel den Aposteln zugerechnet.

Der Dienst, den Matthias tun sollte, war also ein apostolischer Dienst: er sollte Zeuge der Auferstehung Jesu Christi sein (Apg. 1,21f) und damit Zeuge für ein Leben, das über den Tod hinausreicht und das es lohnt ewig zu sein.

Zu solchem Leben sind durch Christus letztlich alle Menschen gerufen und diesem Leben will auch ich als Bischof und Nachfolger der Apostel gerne dienen.

Weihbischof Dr. Matthias Heinrich