Opfer der Gewaltherrschaft

Wie überall in Deutschland und in Europa hinterließ das „Dritte Reich“ im Bistum Berlin eine blutige Spur des Todes und mannigfacher Verwüstung.

Zu den Opfern gehörten die jungen katholischen Frauen Eva Maria Buch und Maria Terwiel, die in Widerstandsgruppen um Arvid Harnack und Harro Schulze-Boysen mitarbeiteten. Sie starben am 5. August 1943 in Berlin-Plötzensee unter dem Fallbeil. Rechtsanwalt Dr. Josef Wirmer wurde wegen seiner Zusammenarbeit mit den Widerstandsgruppen des 20. Juli am 8. September 1944 ebenfalls in Plötzensee hingerichtet.

Ohne Prozeß und Urteil starben der Luckenwalder Familienvater Arno Ertner und der 70jährige Reichsarchivrat Dr. Karl-Heinrich Schäfer im KZ Dachau bzw. Sachsenhausen.

Die Pfarrer August Froehlich (Rathenow) und Joseph Lenzel (Berlin-Niederschönhausen) kamen im KZ Dachau um. Ihr „Vergehen“ war die Seelsorge an polnischen Zwangsarbeitern.

Der Tiroler Provikar Dr. Carl Lampert, der Oblatenpater Friedrich Lorenz und Kaplan Herbert Simoleit wurden als Opfer einer gegen die Geistlichen gerichteten Gestapoaktion in Pommern am 13. November 1944 in Halle/Saale hingerichtet.

Ebenfalls als Opfer der Stettiner Gestapo-Aktion starben der Berliner Familienvater und Amtsgerichtsrat Rudolf Mandrella und der Greifswalder Pfarrer Dr. Alfons Maria Wachsmann im Zuchthaus Brandenburg unter dem Fallbeil.

Aus denselben Gründen verhaftet, starben Kuratus Leonhard Berger aus Zinnowitz/Usedom in einem „Bewährungsbataillon“ und Pfarrer Albert Hirsch aus Luisenthal/Pom. im Zuchthaus Gollnow.

Im KZ Sachsenhausen bei Oranienburg kam Pfarrer Albert Willimsky (Stettin-Podejuch) im Februar 1940 ums Leben. In diesem Konzentrationslager auf dem Gebiet des Bistums Berlin litten insgesamt fast siebenhundert katholische Priester, überwiegend Polen, unter der Schreckensherrschaft der SS.

(Arbeitsstelle für Zeitgeschichte, Ursula Pruß)