Unterbrechung

Impuls zur Wochenmitte

Hoffnung ist eine der großen Botschaften des Christentums. Warum sie glauben und auf ein Mehr hoffen, erzählen hier Christinnen und Christen. Persönliche Glaubenszeugnises und mutmachende Gedanken in der Wochenmitte, um die Seele aufzutanken.

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31. März 2021

„Er ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.“ (Lk 10,34)

#GebenGibt ... Gesundheit – Kranke  pflegen

Gott leidet in allen, die leiden. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter fordert zum Handeln auf. Es zeigt mir eine Sorge um Verwundete und Kranke ohne Ansehen der Person, geleitet vom Gedanken, dass es den Anderen wohl ergeht.

Im leidenden Menschen kann ich das Antlitz Jesu entdecken, als Ebenbild Gottes behält er seine unverlierbare Würde. Wie wichtig Menschen sind, die andere pflegen, die Wunden verbinden, beim Waschen helfen und sich für das körperliche, seelische und soziale Wohlbefindens einsetzen, wird besonders in der aktuellen Situation sichtbar. Im Gleichnis wendet Jesus am Ende die Perspektive: Es geht nicht mehr darum, wer mein Nächster sein könnte, sondern: Wie werde ich anderen ein Nächster? 

Christopher Maaß
Kirchlicher Organisationsberater im Erzbistum Berlin und Prozessbegleiter

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24. März 2021

"Der Brunnen ist tief, und du hast kein Schöpfgefäß. Woher hast du also das lebendige Wasser?" (Joh 4,11)

#GebenGibt ... Geborgenheit - Dürstenden zu trinken geben

Da sitzen zwei, die Durst haben. Im Laufe des Gesprächs merkt man schnell, dass es hier nicht nur um den leiblichen Durst geht. Durst ist eine wunderbare Metapher für die menschliche Sehnsucht. Die eine hat ein Gefäß zum Schöpfen, der andere hat lebendiges Wasser zu bieten. Sie kommen miteinander ins Gespräch, und beide geben jeweils dem Anderen von dem, was sie haben. Sie teilen den Becher, das Wasser, ihr Leben. Am Ende ist der Durst gestillt, und von der Frau wird erzählt, dass sie ganz erfüllt nach Hause gegangen ist. Vielleicht sogar glücklich?

Prälat Dr. Stefan Dybowski

17. März 2021

"Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen!" (Hebr 13,3a)

#GebenGibt ... Zuversicht - Gefangene besuchen

Gefangen, abgeschlossen, eingesperrt. In dieser Situation geht es oft um das „Eingemachte“ und die Sehnsucht nach Leben. Der Hebräerbrief macht einen Perspektivwechsel klar: Nicht in Distanz bleiben, sondern sich an die Seite derer stellen, deren Freiheit eingeschränkt ist.  „Der Mensch am Rand ist unsere Mitte,“ so sagen es die Ehrenamtlichen im Café Rückenwind und so handeln sie.  „Gefangene besuchen“ wird hier konkret.

Christopher Maaß
Kirchlicher Organisationsberater im Erzbistum Berlin und Prozessbegleiter

10. März 2021

"Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben." (Mt 25,35)

#GebenGibt … Stärkung - Hungernde speisen

Es gibt Dinge, die kann man nur schwer beschreiben, wohl aber erleben. Dazu zählt auch die Erfahrung beim Teilen. Für den Gebenden wird das, was ich teile, zunächst weniger. Doch am Ende erfahren sich häufig beide als Beschenkte und bereichert. 

Brot und Geld kann man teilen, doch darüber hinaus hungern viele Menschen nach Geborgenheit, Verstanden sein, Nähe, Frieden. 

Ich war hungrig, und du hast mit mir geteilt. Das von Jesus verheißene Glück kann man schon ein Stück in diesem Leben erfahren. 

Prälat Stefan Dybowski

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03. März 2021

"Gott liebt die Fremden und gibt ihnen Nahrung und Kleidung. Auch ihr sollt die Fremden lieben, denn ihr seid Fremde in Ägypten gewesen." (Dtn 10,18f)

#GebenGibt ... Heimat - Fremde beherbergen

Gott beschützt die Fremden, er stellt sich an ihre Seite. Das ist Zusage und Auftrag. In seiner Klosterregel schreibt der Hl. Benedikt: „Alle Fremden, die kommen, sollen aufgenommen werden wie Christus: Denn er wird sagen: ´Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen.´(Mt 25,35)" Dieses Werk der Barmherzigkeit bleibt eine aktuelle christliche Herausforderung: Geflüchteten Schutz, Sicherheit und ein Zuhause geben, an der Seite von Ausgegrenzten und Benachteiligten stehen, die Verschiedenheit und kulturellen Unterschiede als Bereicherung entdecken.

Wie kann ich Anderen ein Stück Zuhause ermöglichen, sie spüren lassen: `Du gehörst dazu!`?

Christopher Maaß

Zu diesem Werk der Barmherzigkeit "Fremde beherbergen" legen wir euch die Arbeit des Jesuiten Flüchtlingsdienstes besonders ans Herz - die Haupt- und Ehrenamtlichen freuen sich über eure Unterstützung!

24. Februar 2021

"Wenn ich sah, dass einer aus meinem Volk gestorben war, begrub ich ihn." (Tob 1,17)

#GebenGibt … Trost - Tote begraben

Die Toten begraben – dazu gehört weit mehr als das Hinabsenken des Sarges oder der Urne in die Erde. Grabschmuck, Trauern, Anteilnahme, Erinnern …  all das gibt den Trauernden viel Kraft und Trost, gibt aber auch den Verstorbenen eine große Würde, auch über den Tod hinaus. Eine alte Weisheit sagt: Die Kultur, wie Menschen ihre Verstorbenen bestatten, zeigt, wie ein Volk auch mit den Lebenden umgeht. Und sie erzählt viel - vom Leben in dieser Welt und auch von einem ewigen Leben.

Prälat Stefan Dybowski
Orden und Geistliche Gemeinschaften - Projekte und Prozesse

 

Zu diesem Werk der Barmherzigkeit "Tote begraben" legen wir Ihnen das tolle Projekt der Malteser Anlaufstelle für Trauernde besonders ans Herz - die Haupt- und Ehrenamtlichen freuen sich über Ihre Unterstützung!

 

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17. Februar 2021

"Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum HERRN, eurem Gott!" (Joël 2,13)

Auf die Haltung scheint es dem Propheten Joël anzukommen, weniger auf äußerliche Rituale und Inszenierungen beim Fasten, wie sie auch Jesus im Matthäusevangelium kritisiert. Die vorösterliche Bußzeit, die Fastenzeit, lädt ein, die innere Freiheit in den Blick zu bekommen und sich neu auszurichten. Dabei weitet sich mein Blick auf ein solidarisches Miteinander: Es geht um gerechtes und barmherziges Handeln. Die Werke der Barmherzigkeit lassen es konkret werden: Tote begraben, Fremde beherbergen, Hungernde speisen, Gefangene besuchen, Dürstenden zu trinken geben, Kranke pflegen, Nackte bekleiden. „Das ist ein Fasten, wie ich es liebe.“ (Jes 58,6) 

Christopher Maaß

Kirchlicher Organisationsberater im Erzbistum Berlin und Prozessbegleiter im Pastoralen Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“

10. Februar 2021

„Stark wie der Tod ist die Liebe.“ (HLD 8,6)

Starke Aussage über die (all-) mächtige Liebe: unerschütterlich, nicht zugrunde gehend, stark wie der Tod. Gott ist die LIEBE - mit ihr überwindet Jesus den Tod. Nicht mal der Tod stoppt die Liebe. Aus dieser Liebe lebe ich. Sie begleitet mich durch Corona, durch die Einsamkeit, durch die Krankheit, durch die Angst, durch die politischen Wirren in unserer jetzigen Zeit.


Marion von Brechan, Referentin für die Tourismuspastoral

03. Februar 2021

"Seht zu, ... dass keine bittere Wurzel wächst und Schaden stiftet und durch sie alle vergiftet werden." Hebr 12,15

Der Nährboden für eine solche Wurzel ist da: Bitter schmecken diese Tage, die uns allumfassend begrenzen. Seht zu, dass euch diese Wurzel den guten Geschmack an eurem Dasein nicht nimmt. Kostet von dem, was Gottes ist: Frieden, Gerechtigkeit, Heiligkeit.

Paula von Loë, GR/ Geistl. Begleiterin

27. Januar 2021

„Du sollst nicht morden.“ (Ex 20,13)

27.  Januar – seit 1996 ist er in Deutschland der „Holocaust-Gedenktag“. Bewusst werden Erinnerungen wachgerufen: an das unbeschreibliche Leid der Menschen in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten, an die über sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden, an alle Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Der 27. Januar steht aber auch für „Befreiung“. An diesem Tag wurde 1945 das KZ Auschwitz von der Roten Armee befreit und Menschenleben gerettet. 

In einer interreligiösen Andacht zu diesem Gedenktag erinnern sich Juden und Christen gemeinsam an das 5. Gebot: „Du sollst nicht morden.“

Zur Andacht

 

Pfarrer Lutz Nehk
Beauftragter für Erinnerungskultur und Gedenkstättenarbeit im Erzbistum Berlin