Werkzeugkoffer kirchliches Fundraising

Die Spenderpyramide

Engagierte Menschen einer Gemeinde haben erkannt, dass es im Einzugsbereich der Gemeinde viele Menschen gibt, die sehr einsam und in großer Armut leben. Diesen Menschen wird in regelmäßigen Abständen ein warmes Essen und Zeit für ein Gespräch angeboten.

Um das Angebot mittelfristig zu finanzieren, soll das Interesse von Spenderinnen und Spendern geweckt werden. Wie geht das?

  1. Das Projekt muss von anderen identifiziert werden können. Wo kann man Aufmerksamkeit für dieses Angebot erreichen? Z.B durch das Verteilen von Flyern bei den Kunden im nächstgelegenen Supermarkt.
  2. Wenn die Aufmerksamkeit geweckt wurde, geht es darum, das Interesse durch zielgruppengerechte Informationen positiv zu verstärken. Das bedeutet, dass es Ansprechpersonen gibt, die verlässlich Auskunft geben können, wenn sich Menschen aufgrund des Flyers melden. Jetzt geht es darum, die Kontaktdaten zu notieren. Was interessiert Sie besonders an unserem Projekt? Darf ich Ihnen weitere Informationen schicken? Kommen Sie gern mal vorbei und besuchen uns.
  3. Das ist der Zeitpunkt, an dem das Interesse gebunden wird. Der Interessent beginnt, sich auf das Projekt, die Ziele, die beteiligten Menschen und Aktivitäten einzulassen.
  4. Es kann gelingen, dass Menschen sich entscheiden, hier in irgendeiner Form Verantwortung mit zu übernehmen. Es entsteht ein emotionales und in der Regel aktives „beteiligt sein“ an und in der Organisation. Das zeigt sich daran, dass die interessierten Menschen zu einem bestimmten Termin vorbei kommen, sich das ganze mal anschauen, dort aktive Menschen treffen, mit denen sie schnell in Kontakt kommen, merken, dass sie sich mit ihren Talenten und Fähigkeiten hier gut einbringen können, denn vielfältiges  Engagement ist gefragt.
  5. Das gesteigerte emotionale Interesse führt zu einer Spende von Geld und/oder Zeit (Investment). Die Beziehung zwischen Spenderin und Organisation wird enger, die Basis für eine längere Beziehung ist gelegt.

Die Zieldefinition

S.M.A.R.T.

Spezifisch  -  Messbar  -  Akzeptiert  -  Realistisch  -  Terminierbar

Zwischen den Projektzielen und den Fundraising-Zielen muss gut unterschieden werden. Hier wird die Grundlage für die Kommunikation geschaffen.

!Wichtig: Ein Ziel beschreibt einen erreichten Endzustand, keine Absicht.

Zwei Beispiele für eine Zieldefinition:

  • Bis zum 30.6.2021 liegen die kompletten Kontaktdaten von 20 interessierten Personen (außerhalb der Kirchengemeinde) vor, die um einen Beitrag (Zeit, Geld, Kontakte) für unser Projekt gebeten werden.
  • Bis zum 30.11.2021 werden von den Mitgliedern der Kirchengemeinden im PaR 2.500 € erbeten, um die Kältehilfe unterstützen zu können.

Die Analyse von Organisation und Umfeld

S.W.O.T.

Blick nach innen

S – Strengths – Stärken
W – Weaknesses – Schwächen

  • Was sind unsere Kernkompetenzen? Wo haben wir Potential?
  • Über welche Ressourcen verfügen wir? Was fehlt uns?
  • Wie ist unser Erfahrungshintergrund? Wo sind die Lücken?
  • Was gibt uns Energie? Welche Störungen hindern uns?

Blick nach außen

O – Opportunities – Chancen, Möglichkeiten
T – Threats – Gefahren, Risiken

  • Welche politisch-rechtlichen oder sozialen Trends sind zu erwarten?
  • Welche Nischen gibt es?
  • Auf welche neuen Bedürfnisse könnten wir stoßen?
  • Wer bietet schon etwas Ähnliches an?

Blick auf Kooperationspartner und Mitbewerber:

  • Was unterscheidet uns positiv von ihnen?
  • Was macht uns einzigartig und besonders?
  • Was ist unser Alleinstellungsmerkmal?