Kontaktbeschränkungen, geschlossene Kitas und Schulen – die Corona-Pandemie stellt Familien mit Kindern auf eine harte Probe. Viele Eltern müssen zuhause arbeiten und finden sich nun unverhofft in einer neuen Rolle wieder – als Lehrerinnen und Lehrer in den eigenen vier Wänden, oft ist die Erinnerung an die eigene Schulzeit stark verblasst. Das Homeschooling mit dem eigenen Job unter einen Hut zu bringen, ist eine weitere Herausforderung. Noch schwieriger ist es für arme und alleinerziehende Familien, wo sich die Eltern nicht die Aufgaben teilen können. Sie wohnen oft in beengten Verhältnissen.

Dazu belastet die Pandemie die Haushaltskasse. Die Strom- und Heizkosten steigen, Masken müssen bezahlt werden. Viele Hilfsangebote fallen weg – Büchereien, Jugendclubs und Sozialkaufhäuser sind geschlossen, das kostenlose Mittagessen in der Schule fehlt. Die Bundesregierung unterstützt alle Familien mit einem Kinderbonus und mit einem Corona-Zuschuss für Hartz IV-Empfänger. Das hilft weiter, aber die Probleme sind damit nicht vom Tisch. So berichtet die Caritas, dass schon nach dem ersten Corona-Lockdown deutlich mehr Familien in die Beratung gekommen sind. Oft mit Mietschulden und Verbindlichkeiten aus der Anschaffung eines Computers für Schulkinder. Kinder aus armen Familien werden aktuell besonders leicht abgehängt.

Mich beschäftigt auch die Situation in den Kinder- und Jugendheimen. Auch dort stellt die Pandemie eine schwere Belastung dar. Bei geschlossenen Schulen muss sich eine Erzieherin den ganzen Tag um zehn Kinder kümmern. Von früh bis spät ist jetzt ihre Aufmerksamkeit und Hilfe gefragt. Beschulung, Schutzmaßnahmen und erhöhter Krankenstand führen zu einer Zerreißprobe. Aber Sie können helfen: dringend werden Ehrenamtliche zur Unterstützung der Beschulung und Betreuung gesucht. Lassen Sie uns in diesen schwierigen Zeiten zusammenstehen und füreinander da sein.

Pressemitteilung des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e.V. "Freiwillige für Homeschooling gesucht"