Immobilienentwicklung
in den Pfarreien im Erzbistum Berlin

Im Mai 2024 hat der Beratungsprozess begonnen, um am Auftrag der Kirche orientierte zukunftsfähige und wirtschaftlich geeignete Lösungen für den Immobilienbestand insgesamt wie auch für die Entwicklung einzelner Immobilien zu finden. Um die Handlungsfähigkeit im Kernbereich kirchlicher Tätigkeit zu erhalten, muss unbedingt erreicht werden, den Einsatz von Kirchensteuermitteln für den Betrieb und die Erhaltung von Immobilien auf deutlich weniger eigengenutzte Flächen zu konzentrieren.
Die Veränderungen sind auch aus der sozialen und ökologischen Verantwortung der Katholischen Kirche heraus erforderlich: Zu viele Gebäude werden oft schon seit Jahren nur noch stundenweise genutzt, während es an Flächen für soziale Angebote und Wohnungen fehlt. Vorhandene Ressourcen in Gebäuden besser zu nutzen, erspart energieintensive Neubauten und hilft CO2-Immisionen zu vermeiden. Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenen Gebäudebestand bedeutet, ihn in und für die jeweiligen pastorale und sozialen Räume weiterzuentwickeln.
Erzbischof Dr. Heiner Koch hatte Anfang Juli 2023 die Pfarreien darüber informiert, dass sie sich selbst intensiver als bisher mit ihren Immobilien befassen müssen; dieselbe Verpflichtung gilt auch für das Erzbistum. In seinem Schreiben hatte Erzbischof Koch auch bereits ein Angebot für die Beratung und Unterstützung der Pfarreien in diesem Prozess angekündigt. Die Pfarreien und ihre ehrenamtlich geprägten Gremien sollen so gestärkt und befähigt werden, Entscheidungen entsprechend ihrer Verantwortung und nach den jeweiligen Bedingungen vor Ort selbst zu treffen.
Alle Pfarreien haben die Möglichkeit, dazu auf das Unterstützungsangebot des Erzbistums zuzugreifen und die Leistungen des Immobiliendienstleisters Arbeitsgemeinschaft (Arge) LI.BA.ST. in Anspruch zu nehmen. Das Leistungsangebot ist in einem Rahmenvertrag mit dem Erzbistum vereinbart.
Nach der begonnenen Pilotphase mit vier Pfarreien wird das Beratungsangebot ab 2025 für weitere Pfarreien geöffnet. Eine Interessenbekundung bei der Arge LI.BA.ST. ist jetzt schon möglich; die Beratungen werden dann erst ab 2025 gestaffelt starten.
Zeitrahmen
Im Zeitraum 2024 bis 2030 sollen die gefundenen Lösungen soweit wie möglich umgesetzt, im übrigen aber zumindest begonnen worden sein. Der Prozess und die Leistunsgangebote werden innerhalb dieses Zeitraums evaluiert.
Zeitschiene
- 4. Juli 2023: initiierender Brief des Erzbischofs
- 29.09.2023: Startschuss Ausschreibung für Immobiliendienstleister (Unterstützung/ Beratung der Pfarreien). Mehrstufiges Angebotsverfahren
- 19. April 2024: Abschluss des Vergabeverfahrens durch einen Rahmenvertrag
- 4. Mai. 2024: Präsentation des Dienstleisters auf der Vertreterversammlung der Kirchenvorstände
- 23. Mai / 8. Juli 2024: digitale Informationsveranstaltung zu Unterstützungsangeboten und Abruf von Leistungen durch Pfarreien: Dokumentation der Veranstaltungen
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ab Mitte Mai 2024: Interessenbekundung von Pfarreien für Startgespräche mit der ARGE LI.BA.ST. (Abstimmung von Zielen, Beratungsbedarfen und Zeitplan)
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Dezember 2028: Analysen, die sich auf den Gesamtbestand an Immobilien einer Pfarrei oder einen größeren Teil davon (Portfolioanalysen) richten, sollen vorliegen.
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Dezember 2030: Abschluss des Gesamtprozesses. Voraussichtliches Ende der Beratungs- und Unterstützungsleistungen des Immobiliendienstleister
Kontakt
Prozesskoordination Erzbischöfliches Ordinariat
Ludger Hohmann
Tel.: (030) 326 84-234
Joanna Rennebarth
Tel.: (030) 326 84-158
E-Mail: immobilienentwicklung(ät)erzbistumberlin.de
Externer Dienstleister
ARGE LI.BA.ST.
c/o L.I.S.T. GmbH
E-Mail: libast(ät)list-gmbh.de
Tel.: (030) 460 60 55 35
Ansprechpartner: Susanne Walz und Christian Luchmann
Zukunft unserer Kirche gemeinsam gestalten
In einem Brief an alle Pfarreien kündigt Erzbischof Dr. Heiner Koch für das Erzbistum Berlin einen umfassenden Prozess zur künftigen Entwicklung der kirchlichen Immobilien an: „Wir haben es selbst in der Hand, die Zukunft unserer Kirche zu gestalten“ mit der Voraussetzung, bestehende Strukturen zu überdenken: „Nicht das Festhalten an lieb gewonnenen Gewohnheiten ist unsere Berufung, sondern die Hinwendung zu unseren Mitmenschen und die Verkündigung der Frohen Botschaft.“
Das Erzbistum und seine Pfarreien stehen vor der Herausforderung, in größerem Umfang Immobilien – z.B. Pfarr- und Gemeindehäuser aber auch Kirchengebäude – anders nutzen oder sogar aufgeben zu müssen. „Dabei geht es keineswegs in erster Linie um den Verkauf von Immobilien. Genauso zielführend sind Umnutzungen, Kooperationen, Verpachtungen oder andere kreative Ideen, die im jeweiligen Sozialraum mit vielen Nachbarn und Partnern entwickelt werden können.“ Der Prozess beschränkt sich nicht nur auf Pfarreien und Gemeinden, sondern gilt in gleicher Weise für die Gebäude im Besitz des Erzbistums.
Neben finanziellen und strukturellen Aspekten nennt der Erzbischof auch die Verantwortung für die Schöpfung als Argumente.
Dass das Thema Immobilien emotional besetzt ist, ist Erzbischof Koch bewusst: „Lassen Sie uns gemeinsam gute – wenn auch in manchen Fällen schmerzliche – Entscheidungen selbst treffen. Lassen Sie es uns mit Gottes Hilfe angehen!“
Bis 2030 sollen Beratung, Entscheidung und Umsetzung abgeschlossen sein. Koch sichert in seinem Schreiben zu, den Prozess umfassend transparent zu gestalten; er kann nur gelingen, „wenn alle fachlichen Aspekte gehört werden und nicht allein finanzielle Abwägungen eine Rolle spielen.“
Im Erzbischöflichen Ordinariat sind die Bereiche Bau, Finanzen, Pastoral und der Arbeitsbereich Pfarreientwicklung beteiligt.
Rückfragen bitte an pfarreientwicklung(ät)erzbistumberlin.de.
Auf dieser Seite wird der Prozess zukünftig dokumentiert und über den Fortgang informiert.