Immobilienentwicklung

im Erzbistum Berlin

Zukunft unserer Kirche gemeinsam gestalten

In einem Brief an alle Pfarreien kündigt Erzbischof Dr. Heiner Koch für das Erzbistum Berlin einen umfassenden Prozess zur künftigen Entwicklung der kirchlichen Immobilien an: „Wir haben es selbst in der Hand, die Zukunft unserer Kirche zu gestalten“ mit der Voraussetzung, bestehende Strukturen zu überdenken: „Nicht das Festhalten an lieb gewonnenen Gewohnheiten ist unsere Berufung, sondern die Hinwendung zu unseren Mitmenschen und die Verkündigung der Frohen Botschaft.“

Das Erzbistum und seine Pfarreien stehen vor der Herausforderung, in größerem Umfang Immobilien – z.B. Pfarr- und Gemeindehäuser aber auch Kirchengebäude – anders nutzen oder sogar aufgeben zu müssen. „Dabei geht es keineswegs in erster Linie um den Verkauf von Immobilien. Genauso zielführend sind Umnutzungen, Kooperationen, Verpachtungen oder andere kreative Ideen, die im jeweiligen Sozialraum mit vielen Nachbarn und Partnern entwickelt werden können.“ Der Prozess beschränkt sich nicht nur auf Pfarreien und Gemeinden, sondern gilt in gleicher Weise für die Gebäude im Besitz des Erzbistums.

Neben finanziellen und strukturellen Aspekten nennt der Erzbischof auch die Verantwortung für die Schöpfung als Argumente.

Dass das Thema Immobilien emotional besetzt ist, ist Erzbischof Koch bewusst: „Lassen Sie uns gemeinsam gute – wenn auch in manchen Fällen schmerzliche – Entscheidungen selbst treffen. Lassen Sie es uns mit Gottes Hilfe angehen!“

Das Erzbistum Berlin sucht gegenwärtig einen qualifizierten Immobiliendienstleister, der die Pfarreien in diesem Prozess berät und unterstützt. Die Verantwortung bleibt aber bei den Pfarreien selbst.

Bis 2030 sollen Beratung, Entscheidung und Umsetzung abgeschlossen sein. Koch sichert in seinem Schreiben zu, den Prozess umfassend transparent zu gestalten; er kann nur gelingen, „wenn alle fachlichen Aspekte gehört werden und nicht allein finanzielle Abwägungen eine Rolle spielen.“

Im Erzbischöflichen Ordinariat sind die Bereiche Bau, Finanzen, Pastoral und der Arbeitsbereich Pfarreientwicklung beteiligt.
Rückfragen bitte an pfarreientwicklung(ät)erzbistumberlin.de.

Auf dieser Seite wird der Prozess zukünftig dokumentiert und über den Fortgang informiert.

 

Brief von Erzbischof Dr. Heiner Koch

Pressemitteilung des Diözesanrates

Ausschreibungsverfahren für einen Immobiliendienstleister zur Beratung der Pfarreien
– Ankündigung –

 

Hintergrund:
2024 beginnt ein Beratungsprozess, um am Auftrag der Kirche orientierte zukunftsfähige und wirtschaftlich geeignete Lösungen für den Immobilienbestand insgesamt wie auch für die Entwicklung einzelner Immobilien zu finden.
Um die Handlungsfähigkeit im Kernbereich kirchlicher Tätigkeit zu erhalten, muss unbedingt erreicht werden, den Einsatz von Kirchensteuermitteln für den Betrieb und die Erhaltung von Immobilien auf deutlich weniger eigengenutzte Flächen zu konzentrieren.

In einem ersten Schritt hatte Erzbischof Dr. Heiner Koch Anfang Juli 2023 die Pfarreien darüber informiert, dass sie sich selbst intensiver als bisher mit ihren Immobilien befassen müssen; dieselbe Verpflichtung gilt auch für das Erzbistum.
Erzbischof Koch hatte auch bereits Beratung und Unterstützung in diesem Prozess angekündigt, damit die notwendigen Veränderungen auch von den ehrenamtlich geprägten Gremien der Pfarreien professionell angegangen werden können. Die Pfarreien sollen gestärkt und befähigt werden, Entscheidungen entsprechend ihrer Verantwortung und nach den jeweiligen Bedingungen vor Ort selbst zu treffen.

Ausschreibung:
Zur Beratung und Unterstützung wird ein Immobiliendienstleister gesucht. Das Ausschreibungsverfahren soll Ende September 2023 gestartet werden. Geplant ist ein mehrstufiges Angebotsverfahren mit Bieterdialogen, das im 1. Quartal 2024 mit einem Rahmenvertrag abgeschlossen werden soll. Die vereinbarten Leistungen können dann von Pfarreien sukzessive abgerufen werden.

Zeitrahmen:
Ziel ist es, von 2024 bis 2030 den Gesamtprozess abzuschließen. In diesem Zeitraum sollen auch die gefundenen Lösungen soweit wie möglich umgesetzt, im übrigen aber zumindest begonnen worden sein. Der Prozess wird innerhalb dieses Zeitraums evaluiert.

Kriterien und Kenntnisse:
Für die Auswahl des Immobiliendienstleisters gelten neben den erforderlichen fachlichen Kenntnissen für Immobilienentwicklungsprozesse spezifische Kriterien:
-    Erfahrungen in einem ehrenamtlich-gemeinnützigen, am besten sogar kirchlichen Umfeld;
-    Bereitschaft, die in ihren strukturellen Rahmenbedingungen wie auch in ihren personellen und finanziellen Möglichkeiten sehr unterschiedlich aufgestellten Pfarreien dort abzuholen, wo sie sich beim Start einer Beratung befinden;
-    Kompetenz, nutzungsintensivierende, möglichst auch finanziell vorteilhafte Kooperationen im Sozialraum von Gemeinden und Pfarreien zu initiieren;
-    Informationsveranstaltungen und Workshops für die Pfarreien durchzuführen, durch die effizient erforderliches Wissen, Best-Practice-Beispiele usw. transportiert werden können und der Erfahrungsaustausch zu Immobilienthemen zwischen den Pfarreien verbessert wird.

Der Dienstleister soll in der Lage sein, Portfolioanalysen für den größeren Teil des Gesamtbestandes von rund 250 Liegenschaften und rund 550 Gebäuden im Eigentum der Pfarreien oder in vergleichbaren eigentumsähnlichen Nutzungsverhältnissen zu erbringen. Er soll die Pfarreien auch dabei unterstützen, konkrete Entwicklungen von einzelnen Liegenschaften zu initiieren und auf den Weg zu bringen.

Dienstleister können eine Interessenbekundung bis zum 14.09.2023 einreichen unter:
idl-pfarreien(ät)erzbistumberlin.de.

Bis zum 04.09.2023 sind - urlaubsbedingt - Rückfragen gleichfalls nur über diese Adresse möglich.
idl-pfarreien(ät)erzbistumberlin.de