Unabhängige Ansprechperson für Betroffene von Missbrauch geistlicher Autorität

Geistliche Wegbegleitung

In der Seelsorge schlägt das Herz der Kirche. Durch die Seelsorge möchte die Kirche Menschen in unterschiedlichen Situationen nahe sein. Es ist Aufgabe von Seelsorgerinnen und Seelsorgern und allen, die andere auf ihrem Glaubensweg begleiten, mit diesen gemeinsam die befreiende Botschaft des Evangeliums zu erschließen und ihnen so zu helfen, ihr Gewissen zu bilden, ihr Leben in Freiheit zu deuten, zu gestalten und in Würde zu leben.

Missbrauch geistlicher Autorität

Solche Beziehungen verlaufen wie jede Form von Begleitung zwischen zwei ungleichen Partnern und somit unter ungleichen Bedingungen, weil die Begleitenden von den Begleiteten um Weisung und Rat gebeten werden. Die Begleitenden verfügen somit über Macht und Einfluss, der missbraucht werden kann. Dies erfordert von den Personen, die andere spirituell begleiten, ein Bewusstsein besonderer Verantwortung.

In Abgrenzung von geistigem Missbrauch, der sich aus manipulativer und übergriffiger Anwendung von Wissen und intellektueller bzw. fachlicher Überlegenheit ergibt, beginnt geistlicher Missbrauch dort, wo jemand einen Menschen, der von ihm Weg-Weisung erwartet, mithilfe biblischer Aussagen, theologischer Inhalte oder spiritueller Praktiken manipuliert und unter Druck setzt. Statt in eine befreiende und erfüllende Beziehung mit Gott wird die missbrauchte Person auf solche Weise in die Irre, in Enge und Isolierung geführt. Das Ergebnis ist Abhängigkeit statt Autonomie. Das aber ist eine Form von Machtmissbrauch, weil Grenzen, die gesetzt sind, durch den Täter/die Täterin unter Ausnutzung seiner/ihrer Rolle oder Aufgabe überschritten werden, ohne dass Betroffene die Möglichkeit haben, sich dagegen zu wehren.

Ansprechpersonen

Das Erzbistum Berlin hat (in Kooperation mit den Bistümern Erfurt, Görlitz und Magdeburg) deshalb für Betroffene von Missbrauch geistlicher Autorität eine unabhängige Ansprechperson zur Verfügung gestellt.

Die Ansprechperson stellt sich anwaltschaftlich auf die Seite der Betroffenen und nimmt die Fragestellungen und Fälle so weit auf, dass sie von einer Klärungsinstanz des Erzbistums aufgegriffen und weiter begleitet werden können.  Auf diesem Wege kann sie gemeinsam mit den Betroffenen über konkrete Hilfen zur Aufarbeitung ihrer Situation sprechen und das weitere Vorgehen abklären.

Ansprechperson

Frau Dr. Iris Hauth, Ärztin

Mobil: +49 151/18160035

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