Max Josef Metzger

Bildnachweis: Christkönigs-Institut

„Mit der Bergpredigt kann man keine Politik machen.“ Dieser Satz gehört zum Repertoire derer, die das schwierige Alltagsgeschäft der Politik betreiben. Oder auch jener, die der Politik grundsätzlich die Fähigkeit zu Visionen absprechen.

Am 17. April 1944 starb ein Mann, der die Bergpredigt zu seinem Programm gemacht hatte: der katholische Priester Max Josef Metzger. „Selig die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes heißen“ – im Sinne dieser Verheißung wirbt er für den Frieden. Mit prophetischer Klarheit schreibt er 1939 an Papst Pius XII. und macht ihn auf die Gefahr eines Weltkriegs aufmerksam. Metzger predigt Völkerverständigung und verurteilt jede Art von Rassismus. Er fordert freiwillige Abrüstung und Verurteilung aller Kriegstreiber. Seine Suche nach dem Frieden in der Welt lässt ihn erkennen, dass auch die  Spaltung der Christenheit den Frieden stört. Mit  Gleichgesinnten gründet er die Una-Sancta-Bewegung, die sich um Versöhnung unter den Kirchen müht. Max Josef Metzger wird zum Wegbereiter einer internationalen ökumenischen Friedensarbeit.

Das alles macht ihn in den Augen der Nationalsozialisten verdächtig. Er verlässt das schwäbische Meitingen und zieht nach Berlin; hofft, dass seine Tätigkeit in der Großstadt weniger auffällt. Doch die Gefahr kommt nicht von außen, sondern von innen: Eine  Mitarbeiterin der Una-Sancta-Bewegung verrät ihn an die Gestapo. Aus dem Pfarrhaus der Gemeinde St. Joseph in Berlin-Wedding heraus wird er verhaftet. Der Volksgerichtshof verhängt die Todesstrafe. Am 17. April 1944 stirbt Max Josef Metzger im Gefängnis Brandenburg-Görden unter dem Fallbeil.

„Selig, die Frieden stiften.“ Die Bergpredigt ist kein Entwurf für ein Regierungsprogramm. Aber sie verweist auf innere Haltungen, ohne die keiner zum Wohle der Menschen arbeiten kann. Der Priester Max Josef Metzger hat das erkannt und sein Leben eingesetzt für den Frieden in der Welt und die Einheit der Christen.

 Juliane Bittner