Ich habe jetzt auch eine eigene Facebook-Seite. Bevor sich jemand anders als #ErzbischofKoch ausgibt, haben wir uns selbst diese Seite gesichert. Und auch wenn ich dort nicht selbst poste, ist auch bei mir die Botschaft angekommen: an den „sozialen Netzwerken“ komme ich auf Dauer nicht vorbei.
„Soziale Kommunikationsmittel“ – mit diesem etwas sperrigen Begriff wird in vatikanischen Dokumenten Radio, Fernsehen, Print und Online zusammengefasst, lange bevor es Instagram, Google, Twitter und Co. gab: Hilfsmittel für einen sozialen Umgang miteinander.
Ich sehe das Positive, das „soziale Netzwerke“ leisten können: Menschen auf der ganzen Welt können miteinander in Kontakt bleiben, Gleichgesinnte sich zusammentun, alte Freundschaften wiederentdeckt werden. Was mir Sorgen macht, ist, dass manche offenbar das „Soziale“ in „sozialen Netzwerken“ vergessen und sich gegenseitig beschimpfen, verunglimpfen, Kampagnen gegen Andersdenkende organisieren. Gern nennen wir das „Shitstorm“ oder „Hatespeech“, dann klingt es nicht ganz so schlimm.
Viele sehen an dieser Stelle die Anbieter von Diensten, also Facebook oder Google in der Pflicht zu handeln. Und das sind sie auch. Aber Sie können auch etwas tun: Nutzen Sie facebook & Co. als das, was es gedacht ist: als soziales Netzwerk. Eine ältere Nutzerin muss sich belächeln lassen, weil sie bei ihrer Google-Suche „Bitte“ und „Danke“ ergänzt hat. Dabei geht das genau in die richtige Richtung: Seien Sie höflich, denken Sie noch einmal nach, bevor Sie auf „veröffentlichen“ klicken, und verkneifen Sie sich Beschimpfungen. Und auch wenn Sie der Ansicht sind, Sie müssten eine riesen Sauerei aufdecken, hilft ein Blick in die Bibel. Mit Blick auf die frühe Gemeinde heißt es dort: „Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn jede Sache muss durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden. Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde.“ (Mt 18,15-17) Wenn es sein muss, dann auch der vielbeschworenen „Netzgemeinde“.
„Etiquette“ ist ein etwas verstaubtes Wort. Als „Netiquette“ ist sie ganz modern und dringend geboten. Bleiben Sie anständig, höflich und freundlich, auch im Netz! Widersprechen Sie Beschimpfungen, solidarisieren Sie sich mit Opfern von Hass und Häme!
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