Kann es sein, dass die Zahl der Menschen, die sich nach Aufmerksamkeit sehnen, zunimmt? Dahinter steckt der Wunsch, dass andere ihnen sagen, wie toll sie sind. Andere sollen staunen über ihr Aussehen. Sie sollen ihre Kleidung loben. Andere sollen ausdrücken, wie großartig ihre Leistung ist. Durch Klicks und Likes sollen möglichst viele Menschen eine positive Rückmeldung zu ihren Beiträgen auf Social Media geben. Wer freut sich nicht über das Lob und die Anerkennung von anderen Menschen?!
Was aber ist mit uns los, wenn wir uns kleiden, wie es uns selbst nicht gefällt, damit andere auf uns aufmerksam werden? Wenn wir Meinungen vertreten, die nicht unsere eigenen sind, um zur Gruppe zu gehören? Wenn wir Leistung erbringen, die uns krank macht, damit wir gelobt werden?
So gut es einerseits tun mag, wenn andere aufmerksam werden, so wichtig ist es andererseits, den Preis zu beachten, der für die Aufmerksamkeit zu zahlen ist. Was passiert, wenn Menschen teilweise sogar andere verletzen, um Aufmerksamkeit zu erzeugen? Was geschieht, wo Menschen über das Ziel von Recht und Gerechtigkeit hinausschießen und lügen, um bewundert zu werden? Was ist, wenn Menschen sogar Gewalt anwenden, um berühmt zu werden?
Wenn der Mensch nicht zu sich selbst steht, kann ihm noch so viel Aufmerksamkeit von anderen nicht helfen. Die Anerkennung durch andere ersetzt nicht das Selbstwertgefühl; sie kann dies lediglich stärken. Und fünf gute Freundinnen und Freunde bewirken mehr als 1000 Likes.
Was würde Jesus zu diesem Thema sagen? Vielleicht würde er den Vers 4 des 6. Kapitels aus dem Paulusbrief an die Gemeinde in Galatien zitieren: „Jeder prüfe sein eigenes Werk. Dann wird er sich nur im Blick auf sich selbst rühmen können, nicht aber im Vergleich mit anderen.“ Oder einfach gesagt: Sei aufmerksam für dich selbst und leb mit dir im Frieden, den noch so viel Beifall und noch so zahlreiche Likes nicht geben können.