BZ-Kolumne

Die Welt ist verrückt

Die Welt spielt verrückt, sagen viele Menschen. Ich lege meine Bemerkung dazu: Leider ist es kein Spiel. Und weil die Welt, wie wir sie vielleicht Jahrzehnte erlebt haben oder sie uns wünschen, aus den Fugen zu geraten scheint, spielt sie nicht nur verrückt, sondern ist ver-rückt.

Dies ist so, weil Menschen mal dies und mal das sagen, mal so oder anders entscheiden, an ein- und demselben Tag mal hü und mal hott sagen. Heute begrüßen sie etwas und verurteilen es morgen, versprechen etwas, was sie kurz darauf nicht halten, sagen Unterstützung zu und entziehen sie innerhalb kürzester Zeit. Ich habe manchmal den Eindruck, dass einige Menschen die Welt als ein Labor betrachten. In ihm experimentieren sie mit gefährlichen Stoffen und Gegenständen. Leider hat diese Welt im Unterschied zu einem Labor aber keine Abzugshaube oder mit Panzerglas gesicherte Kabine um sich.

Wie kommt es zu diesen sprunghaften und wenig belastbaren Entscheidungen, Anweisungen und Handlungen? Kann es daran liegen, dass bei zu vielen Entscheidungen nach rechts und links geschaut und getan wird, was anderen gefällt, nicht wovon man selbst überzeugt ist? Mich erinnert dies an ein Wort des Widerstandskämpfers gegen den Nationalsozialismus Helmuth James Graf von Moltke: „Wer in sich selbst nicht das Gefühl für Würde findet, sondern sie in der Meinung anderer suchen muß, der liest stets in den Augen anderer Menschen. wie jemand, der falsche Haare trägt, in jeden Spiegel sieht, ob sich auch nicht etwas verschoben habe.“

Vielleicht ist in unserer Welt zu viel künstlich aufgesetzt wie ein Haarteil. Das verrutscht schneller als ein gutes Rückgrat. Was sagt Jesus dazu: „Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein.“ Entscheidet, wovon Ihr selbst überzeugt seid.