Was ist bei "LER", "Ethik", etc. anders?

In der öffentlichen und gesellschaftlichen Diskussion gewinnt die Frage nach der Vermittlung von Werten immer mehr an Bedeutung.

In der Schule nehmen die Fächer Religionsunterricht, „Lebenskunde“, „Ethik“, „L-E-R“ oder „Philosophieren mit Kindern / Philosophie“ die mit der Wertediskussion zusammenhängenden Fragestellungen in besonderer Weise auf.

Wie unterscheidet sich - angesichts ähnlich formulierter Themen -  Religionsunterricht von den anderen Fächern?

Der Religionsunterricht unterscheidet sich von jeglichem Ethik- bzw. Weltanschauungsunterricht dadurch, dass er die Schülerinnen und Schüler mit der Frage nach Gott vertraut macht. Das Profil des Religionsunterrichts ist die Erschließung der Gottesbeziehung. Zur Gottesbeziehung gehört in der jüdisch-christlichen Tradition auch die ethische Dimension: christliche Wertvorstellungen bilden in erster Linie feste Zusagen Gottes an den Menschen, der dadurch zu einem alternativen Handeln befreit wird.
Während das Bekannt machen mit religionsgeschichtlichen Fakten auch von einem Fach „Ethik“ geleistet werden kann, kann dieser Zusammenhang von Zusage und Handeln, ein echtes „Kennen lernen“ der Mitte von Religion, dagegen nur aus gelebter Beziehung – wenigstens durch die Persönlichkeit der Lehrkraft – entstehen: die Religionslehrerinnen und Religionslehrer stellen den Schülerinnen und Schülern das vor, woran sie sich selbst orientieren und was sich in ihrem Leben als tragfähig bewährt. So können sich die Kinder und Jugendlichen nicht nur mit Informationen über Religion auseinandersetzen, sondern vor allem auch mit gläubigen Menschen. Sie können sich an deren Ansichten orientieren und auch reiben und schließlich ihren je eigenen Standpunkt und Halt finden.

Aus Sicht der Katholischen Kirche ist für die eigene Persönlichkeitsbildung  nicht nur die Information über etwas wichtig, sondern eine weitergehende Auseinandersetzung mit dem an eine Religion oder Weltdeutung gebundenen Anspruch unverzichtbar.

Der Religionsunterricht ist kein Unterricht über Religion, sondern ein Unterricht in Religion. Er ist nicht Religionskunde, also eine möglichst neutrale Darlegung der pluralen religiösen Landschaft von einem transreligiösen Standpunkt aus. Sondern er ist parteiisch, gebunden an den Anspruch der eigenen Kirche. In dem Konfessorischen, dem Stellungbeziehen, liegt ein zentraler Bildungsgehalt des Religionsunterrichts; es ist ein wesentlicher Beitrag zur Persönlichkeitsbildung.

Zu Ihrer Orientierung haben wir Ihnen einige aus unserer Sicht wesentliche Ausschnitte aus Selbstdarstellungen der o.g. Fächer zusammengestellt:

Kontakt

Erzbischöfliches Ordinariat Berlin
Teilbereich Religionsunterricht / -pädagogik
Leitung
Mathias Bröckl
Schulrat i.k.A.
Ahornallee 33
14050 Berlin
Tel.: (030) 204 54 83-32
E-Mail: Religionsunterricht(ät)erzbistumberlin.de

Mathias Bröckl

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