„Solo Dios basta – Gott allein genügt“

Credo für die neue Pfarrei Hl. Theresa von Avila Berlin Nordost

Solo Dios basta -  auf dem geistlichen Fundament der Hl. Theresa von Avila bauen die Katholiken im Nordosten Berlins seit gut vier Jahren ihre neue Pfarrei. Am vergangenen Wochenende fand der Gründungsgottesdienst der zum 1.1.2021 neu errichteten Pfarrei  mit Erzbischof Dr. Heiner Koch in der Pfarrkirche St. Josef in Berlin-Weißensee statt.

„Nichts beunruhige Dich, nichts ängstige Dich. Alles geht vorbei. Gott ändert sich nicht. Die Geduld erreicht alles. Wer Gott hat, dem fehlt nichts. Gott allein genügt.“ - Die Vision der großen Kirchenlehrerin und Mystikerin des Mittelalters lebt und hat sich auch nach über 500 Jahren erneut erfüllt. Am Vorabend ihres Geburtstages, am 27. März, wurde die Errichtung einer neuen Pfarrei aus den bisherigen Gemeinden St. Georg, Heilig Kreuz, Ss. Corpus Christi  und St. Josef  mit einem feierlichen Startgottesdienst begangen und unter ihr Patrozinium gestellt: „Pfarrei Heilige Theresa von Avila Berlin Nordost“. 

"Gott allein genügt" - die berühmten drei Worte der Heiligen Theresa fanden sich dann auch gleich in der Eröffnung durch Pfarrer Bernd Krause und seiner Begrüßung der Haupt- und Ehrenamtlichen, der Vertreter der Orte kirchlichen Lebens sowie der Ökumene wieder. Die große Zusage der Pfarreipatronin sei zurzeit mit dem zusätzlichen Wunsch verbunden, dass wir anders feiern könnten, ohne Pandemie und innerkirchliche Probleme.

Auch Erzbischof Dr. Heiner Koch zog in seinen einführenden Worten und seiner Predigt viele Parallelen zur aktuellen Situation. Am Tag bevor die Karwoche beginnt, beginne zunächst auch die Woche des Leidens, der Einsamkeit und Angst. Aber irgendwo sei schon die  Hoffnung da, dass endlich das Osterfest kommt. Der Rhythmus dieser Woche erinnere ihn an die Situation von Corona mit ihrem Druck, Unsicherheiten, Fragen und Nöten und doch dem Hoffen auf baldige Besserung. „Vielleicht geht es Ihnen mit der neuen Pfarrei genauso?“ Es seien die Mühen da, das Schwere, Ungeklärte, die Zweifel, aber eben auch die Hoffnung, dass das Ganze aufblühen möge. „Aber so ist es mit der Osterwoche nicht“, da seien noch nicht gleich Schwung,  Begeisterung und Freude. Auch die Jünger hätten sich zunächst zweifelnd und auch verzweifelt zurückgezogen. Es brauche zwischen Ostern und Pfingsten eine lange Zeit der Geduld, des Lernens, Durchhaltens und Bleibens. Die Heilige Theresa von Avila habe diese Tugend der Hoffnung in Geduld vorgelebt, mit der Kraft ihres Credo‘s: Geduld erreicht alles. Gott allein genügt!

„Wer Gott hat, dem fehlt nichts“

Im  langen Prozess des Zusammenwachsens ist mit Errichtung der neuen Pfarrei  eine wichtige Etappe erreicht. So verlas der Erzbischof nach seinen Predigtworten die Errichtungsurkunde, führte den neuen Pfarrer sowie das Pastoralteam ein und segnete die ehrenamtlichen Laien. Daran anschließend stellte der neu eingeführte Pfarrer Bernd Krause die Gremien, Gemeinden und Orte kirchlichen Lebens vor. Die neue Pfarrei gehört hinsichtlich ihrer Ausdehnung und ihrer weit über 20 000 Gläubigen zu den „Großen“ im Erzbistum. Und sie ist mit  61 Orten kirchlichen Lebens reich gesegnet. Dazu zählen u. a. 5 Kitas mit mehr als 300 Plätzen, über 650 Schüler an der Katholischen Theresienschule, mehr als 15 Einrichtungen der Caritas, der Sozialdienst Katholischer Frauen, das St. Joseph-Krankenhaus, der Hospizdienst Tauwerk e. V., das Franziskanerkloster in der Wollankstraße, das Herz-Jesu-Kloster Berlin, die portugiesisch sprechende und die vietnamesische Gemeinde sowie 15 Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre.  „Ein Schatz und eine große Chance, die wir weiter begreifen und zu nutzen lernen müssen“, finden Juliana Wiencek vom Pastoralteam und Ursula Snay aus dem Pfarreirat. Letztere gehört gemeinsam mit Petra Janke-Schmidt und Kathrin Schwarz zudem als Gemeinderatsmitglied „St. Georg“ zu den heutigen Gästen. Vom Bischofswort der Geduld und des langen Atems fühlen sich die drei Gemeindesprecherinnen besonders bestätigt und bestärkt. Dabei bedingt für sie eine starke Großpfarrei den Erhalt starker Vor-Ort-Gemeinden  – Einheit aus einer lebendigen Vielfalt, dafür wollen sich die Pankowerinnen weiterhin einsetzen.  

Gleich ihnen dankte Pfarrer Krause zum Abschluss des Pontifikalamtes noch einmal allen, die den Prozess bisher getragen und gestaltet haben, besonders auch der Steuerungsgruppe mit Andreas Meyer, Marlies Grosch, Wolfgang Irmer, Conny Räthel, Christoph Dähnrich und Verwaltungsleiterin Martina Schrammek. Und er wagte mit dem Ausblick auf ein gemeinsames Startfest am 12. September bereits ein Stück Zukunftsmusik. Wie zur Bestätigung ertönte im Einklang der Kirchenmusiker aus den verschiedenen Gemeinden die Danksagung  im Taizegesang „Nada te turbe“. Noch einmal kam darin die Hl. Theresa von Avila zu Gehör mit ihren Worten voller Gottvertrauen, das zugleich zuversichtliches Selbstvertrauen schenkt: „Solo Dios basta – Gott allein genügt!“

www.theresa-von-avila-berlin.de