„Erfolgsgeschichte der Deutschen Einheit“Erzbischof Koch gratuliert Universität Erfurt

In einem Schreiben an den Präsidenten der Universität Erfurt, Walter Bauer-Wabnegg, und den Dekan der Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Dr. Thomas Johann Bauer, gratuliert der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch zu deren 15-jährigem Bestehen. Darin heißt es u.a.:

„Die Überführung des Philosophisch-Theologischen Studiums in die Katholisch-Theologische Fakultät der neugegründeten Universität Erfurt vor 15 Jahren ist eine Erfolgsgeschichte der Deutschen Einheit.
Damit hat die Universität ihr Profil geschärft und ist in Forschung und Lehre unverzichtbar geworden. Als Erzbischof von Berlin lebe ich in dem Bewusstsein, dass nicht nur meine Vorgänger, Joachim Kardinal Meisner und Georg Kardinal Sterzinsky, sondern auch große Teile des Berliner Klerus durch ihre Erfurter Zeit wissenschaftlich geprägt und in ihrer geistlichen Berufung gefestigt wurden.
Die theologische Fakultät in Erfurt hat die Teilung längst überwunden, sie hat nicht nur für den Osten Deutschlands etwas zu bieten.
Ich sehe sie in enger Beziehung – in der Mitte Deutschlands – zu anderen Studienorten wie Fulda, Paderborn, Frankfurt (Sankt Georgen), in Austausch mit Würzburg, Eichstätt, Mainz und Regensburg, genauso wie mit Berlin.
Die Diskussion um islamische und jüdische Theologie in Berlin und Potsdam und ermutigende Aussagen im Berliner Koalitionsvertrag bieten für Berlin, Brandenburg und Vorpommern die historisch einmalige Gelegenheit, katholischer Theologie in Berlin wieder mehr an Aufmerksamkeit und Bedeutung zurückzugeben. Es gibt auch in Berlin eine Tradition von katholischer Theologie, die in den vergangenen Jahren aus unterschiedlichen Gründen geschwächt wurde.
Was die Überlegungen für eine Hochschule der Orden angeht, so handelt es sich um eine Initiative von Ordensleuten, die ich begleite und unterstütze. Gern will ich diese Überlegungen auch mit Ihnen teilen und erläutern. Vielleicht ergibt sich schon beim Albertus-Magnus-Fest die Gelegenheit, sich zu verabreden. Ich würde mich freuen, Sie bei dieser Gelegenheit kennenzulernen. Meine Teilnahme am Albertus-Magnus-Fest bedeutet für mich ein Bekenntnis zu Erfurt in Geschichte und Gegenwart.“