Lasst uns unseren Stärken vertrauenÖkumenischer Pfingstbrief von Landessynode und Diözesanrat

Die Landessynode der EKBO und der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin wenden sich mit einem Ökumenischen Pfingtsbrief an alle Christen in ihren jeweiligen Kirchen. Unter dem Motto „Lasst uns unseren Stärken vertrauen“ werben sie um die Nutzung von Synergieeffekten bei den pastoralen Reformprozessen in beiden Kirchen:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,
die Apostelgeschichte berichtet uns vom ersten Pfingstfest und von den Wirkungen des Heiligen Geistes: Menschen aus aller Herren Länder hörten die Apostel Gottes große Taten in ihrer jeweils eigenen Sprache verkünden (Apg 2,11). Die Apostel werden – ausgestattet mit der Kraft des Heiligen Geistes – mutige Zeugen des Evangeliums. Das ist die Geburtsstunde der Kirche. Pfingsten feiern wir also den „Geburtstag“ der Kirche. Wir freuen uns, dass es in unseren Kirchen eine starke Tradition gibt, dies alljährlich in ökumenischer Geschwisterlichkeit zu tun.
Damit auch nachfolgende Generationen diesen Geburtstag noch oft feiern können, muss Kirche sich wandeln. Die Kirche ist nach Auffassung unserer beiden Konfessionen ohnehin eine „ecclesia semper reformanda“ – sie ist immer der Veränderung und Reform bedürftig, damit die Botschaft vom Reich Gottes die Menschen in ihrer Zeit erreicht. Sowohl die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) als auch das Erzbistum Berlin haben in den letzten Jahren Veränderungs- und Erneuerungsprozesse angestoßen:
„Salz der Erde“ bzw. „Wo Glauben Raum gewinnt“ lauten die programmatischen Titel. Das Anliegen beider Prozesse eint uns. Gemeinsam sind wir Salz der Erde und nur im ökumenischen Miteinander kann der Glaube in einer immer stärker säkularen Gesellschaft Raum gewinnen. Deshalb rufen wir alle Beteiligten auf: entdecken Sie die Schätze bei Ihren christlichen Nachbargemeinden und nutzen Sie Synergieeffekte. Nicht alle müssen alles können und tun: Auch beim ersten Pfingstfest hat wohl nicht jeder der Apostel alle Sprachen gesprochen.
Aber in gemeinsamer Abstimmung haben sie für jeden den richtigen Ton getroffen. Das ist unsere Stärke noch heute: in konfessioneller Vielfältigkeit können wir in einer differenzierten Gesellschaft auf verschiedenen „Funkkanälen“ ganz unterschiedliche Menschen mit der einen Botschaft unseres Herrn Jesus Christus erreichen. Dazu müssen wir uns nur wechselseitig mit unseren Stärken in den Blick nehmen. Mit Freude entdecken, welche „Sprachen“ (Fähigkeiten) die jeweilige Nachbargemeinde spricht. Wer die Botschaft des Evangeliums bei uns nicht versteht, wird sie vielleicht bei unserem Nachbarn besser verstehen.
Lasst uns unseren Stärken vertrauen.
Dazu wünschen wir Ihnen Gottes Segen und die Kraft seines inspirierenden Geistes.


Andreas Böer

Präses der Landessynode der EKBO

Wolfgang Klose
Vorsitzender des Diözesanrates der Katholiken

 

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