Zusammenhalt leben

In den vergangenen Wochen sind viele Menschen auf die Straße gegangen. Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche. Ältere Damen und Menschen im Rollstuhl. Christen und Atheisten, Juden, Muslime, Menschen mit Migrationshintergrund, Konservative und Linke – alle zusammen für die Demokratie. Ich freue mich, dass wir mit all unseren Unterschieden zusammenhalten und gemeinsam Hand in Hand gehen – für eine friedliche, tolerante und soziale Gesellschaft.

Zwischen und in all den Menschen kann ich eine große Kraft spüren, einen Geist, gemeinsam an einer guten Zukunft bauen zu wollen. Eine gute Zukunft schaffen – das ist unsere Aufgabe. Denn Demokratie und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft haben wir nicht einfach. Nein. Der demokratische Austausch lebt von unserer ganz eigenen Kraft, unserem Engagement, unserer Energie, die wir für andere und die Gesellschaft einbringen.

Natürlich: Das ist nicht immer einfach. Wir haben volle Terminkalender, Arbeit, Familie, Haushalt, wollen unsere Freunde treffen und auch einmal faul auf dem Sofa liegen. Und nicht nur das: Menschen, die sich einbringen, werden oft  bedroht und eingeschüchtert. Büros von Abgeordneten werden beschmiert und insbesondere engagierte Frauen online beschimpft. Aber sind dies wirklich Gründe uns nicht einzubringen? Wollen wir wirklich jenen, die Hass säen, bedrohen und andere Meinungen niederschreien, den Raum überlassen? Können wir unsere Demokratie, unseren Zusammenhalt riskieren, weil wir „gerade so viel zu tun haben“?

„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ Unsere Freiheit, der Friede und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft hängen davon ab, dass wir uns einbringen. Empathisch, liebevoll. Gott gibt uns die Kraft dafür. Kraft trotz oder gerade wegen der Widerstände.
Mag unser Beitrag noch so klein erscheinen, kann dies das Gesicht der Welt wandeln. Ob Sie dem älteren Nachbarn die Einkäufe hochtragen, ob Sie Mahlzeiten für Obdachlose ausgeben oder Anliegen der Nachbarschaft an Ihren Abgeordneten weitergeben – es gibt viele Wege sich einzubringen.

Fragen Sie sich: Wo kann ich etwas tun? Ich freue mich, wenn wir uns mit all unserer Buntheit und Verschiedenheit gemeinsam auf den Weg machen, die Hände reichen und füreinander aktiv werden und so zu einem erfüllten Leben finden – der erste Schritt ist bereits gemacht.

Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Wochenende.