Wo Glaube aufblühtFeierlicher Festgottesdienst zur Eröffnung der BUGA im Dom zu Brandenburg

Foto: Marina Dodt

Brandenburg an der Havel. Die diesjährige Bundesgartenausstellung (BUGA) wurde am 18. April mit einem großen Festgottesdienst im Brandenburger Dom eröffnet. An der ökumenischen Feier nahmen unter anderem auch Diözesanadministrator Tobias Przytarski und der evangelische Bischof Markus Dröge teil.

Das war ein Tag wie vom Herrn gemacht. Die Morgensonne am strahlend blauen Frühlingshimmel und die zartgrünen Knospen der Domlinden tauchten den Dom St. Peter und Paul in Brandenburg an der Havel in ein besonderes Licht, vermittelten eine passende und prächtige (Ein)Stimmung. Im Brandenburger Dom fand am vergangenen Wochenende, genauer am 18. April, der ökumenische Festgottesdienst zur Eröffnung der Bundesgartenschau 2015 statt. Er wurde vom Bischof der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) Dr. Markus Dröge, dem Diözesanadministrator des Erzbistums Berlins Prälat Tobias Przytarski, Domdechant und Bischof i.R. Prof. Dr. Wolfgang Huber sowie der Stellvertretenden Domdechantin und Potsdamer Generalsuperintendentin Heilgard Asmus geleitet.

Gelingen unseres Handelns in Gottes Hand legen

„Dies ist der Tag, den der Herr macht, lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein“, mit diesen Psalmworten eröffnete Altbischof Huber die Feier und begrüßte die Festgemeinde. Er würdigte das Engagement der vielen Verantwortlichen und Helfer der BUGA, die bis zum letzten Tag tüchtig angepackt hatten. „Heute, an diesem Tag der Freude, kann man mit Erleichterung aufatmen und das Gelingen unseres Tuns Gott anheim stellen.“

Von einem Tag, den der Herr gemacht hat, von einem besonderen Tag der Freunde sprach auch Bischof Dröge in seiner Predigt. Erst Gottes guter Geist mache die Natur zur Schöpfung, verleihe ihr eine Bedeutung, die sie sonst nicht hätte. Auch der Mensch als Teil der Schöpfung bekomme damit eine Würde, die er allein nicht hätte und sich nicht geben könne. Selbst das Kleinste berge nach einem Mystikerwort eine Spur der Güte Gottes. Die BUGA könne sensibel machen für das Wunder der Schöpfung und die Verantwortung, diese im Geiste Gottes zu kultivieren, zu pflegen und auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Unsere Umwelt sei zugleich unsere Mitwelt. Die Bundesgartenschau gebe ein Beispiel und Impulse, wie Kultur und Natur aufeinander bezogen werden können, Verantwortung für die Schöpfung werde hier anschaulich im tiefsten Sinn der Naturwissenschaft, die nicht in der Beherrschung, sondern in der Gemeinschaft von Mensch und Natur bestehe.

Natur und Kultur gehören nach den Worten von Bischof Dröge zusammen, und so lädt die BUGA mit ihrem Motto „Von Dom zu Dom“ dazu ein, das Havelland als Kulturregion zu entdecken. Denn erstmals umfasst und erschließt die Bundesgartenschau eine ganze Region, die in ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung auch von den Kirchen geprägt wurde und wird, bis hin zum kirchlichen Engagement für die und auf der BUGA.

600 km Wanderweg zwischen 85 Kirchen

Unter dem Motto „Wo Glaube aufblüht“ sind die Kirchen der Region mit einer ganzen Reihe von eigenen BUGA-Beiträgen beteiligt, unter anderem mit dem Projekt „Kirchenwege im Havelland“, das auf einer Strecke von fast 600 Kilometern 85 Kirchen miteinander verbindet und zu einer besonderen Wanderung durch die Mark Brandenburg einlädt. In einem Versammlungskirchenschiff auf dem Packhofgelände der Stadt Brandenburg werden Begegnungen und Aktionen stattfinden. Insgesamt sind 885 Mittagsandachten an den fünf BUGA-Standorten Brandenburg, Premnitz, Stölln, Havelberg und Rathenow geplant. In Rathenow gibt es unter anderem einen meditativ gestalteten Stadtkreuzweg, der die Stadt einmal auf ganz andere Weise erschließt und erlebbar macht.

Am 4. Juli laden der Diözesanrat und der Diözesanadministrator alle Pfarrgemeinderäte zu einer Dankeschön-Veranstaltung auf die BUGA ein und am 5. September gibt es einen Festgottesdienst zum Kirchweihfest der katholischen Kirche Premnitz. Ebenfalls in Premnitz erklingt am 18. September die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert in einer Aufführung der Chöre der evangelischen und katholischen Gemeinde Premnitz sowie des Chores der Neuapostolischen Gemeinden aus Premnitz und Genthin.

In Brandenburg/Havel wird bis Ende Oktober auch das Jubiläum des heute evangelischen Doms St. Peter und Paul gefeiert, der am 11. Oktober sein 850-jähriges Bestehen begeht. Somit verlieh die „Mutterkirche der Mark“ dem Bundesgartenschau-Eröffnungsgottesdienst einen besonders beziehungsreichen und würdigen Rahmen und war Auftakt für die kommenden 177 BUGA-Tage, denen Bischof Dröge wünschte, dass Glaube wieder aufblühe ...