BZ-Kolumne

Filme können zum Leben helfen

Heute beginnt wieder das große Schaulaufen der Reichen und Schönen auf dem roten Berlinale-Teppich. Die Berlinerinnen und Berliner, Cineasten und Touristen werden George Clooney oder Tilda Swinton trotz der Februarkälte ganz gewiss einen warmen Empfang bereiten. Berlinale-Fieber ist angesagt. Alles steht im Zeichen der Filmkunst.

Was das Kino in meinen Augen vor allem auszeichnet, ist seine Kraft, Vorstellungen zu wecken. Konflikte und Tragödien, Liebe und Leidenschaft stellt es uns vor Augen. Es bezaubert oder schockiert. Es nimmt uns mit in andere Welten. Filmdramen sind zumeist  bloß erdacht. Und doch können sie uns anrühren und betroffen machen, so als hätten wir selbst ein Abenteuer erlebt oder eine Liebe durchlitten.

Jesus hat mit seinen Gleichnissen nichts anderes gemacht. Auch er hat Geschichten erfunden, die vom Leben erzählen: vom verlorenen Sohn, der zurückfindet, vom Sämann, dessen Saat nicht überall aufgeht, von den Talenten, die man nutzen sollte. Über diese Gleichnisse ist es ihm gelungen, seine Botschaft Menschen nahe zu bringen, sie verstehbar und nachvollziehbar zu machen.

Häufig geht es im Kino um die großen Fragen des Menschen: Wie glückt mein Leben? Wie kommt es zu politischen oder wirtschaftlichen Konflikten und wie lassen sie sich lösen? Wie gehe ich um mit Schuld und Versagen? Filme, die die menschliche Wirklichkeit abbilden in ihrer Suche nach Sinn und nach Ziel, können zum Leben helfen. Gerade dann sind sie nicht nur unterhaltsam, sondern auch wertvoll.

Da wundert es nicht, dass immer wieder auch Themen des Glaubens und der Spiritualität zur Sprache kommen. Auch auf der diesjährigen Berlinale gibt es Filme, die sich ausdrücklich mit religiösen Themen beschäftigen. So hoffe ich, dass gerade diese Filme hilfreich und interessant sind. Und ich bin gespannt auf das Urteil der Jury.