BZ-Kolumne

"Fürchtet euch nicht!"

In genau einem Monat ist Heilig Abend. Und die „Weihnachtsmärkte“ sind so gut wie alle eröffnet. Streng genommen müsste ich jetzt Einspruch erheben; denn Weihnachten beginnt ja erst mit dem Heiligen Abend. Also müsste es „Adventsmärkte“ heißen. Aber ich will es einmal positiv deuten: „Weihnachtsmarkt“, das bringt ja auch die Vorfreude auf Weihnachten zum Ausdruck. Darum werden die vielen Berliner Weihnachtsmärkte wieder gut besucht sein.

Genau das haben offenbar fanatische Terroristen auch verstanden, wenn sie einen Anschlag auf den Straßburger Weihnachtsmarkt geplant haben. Es ist ihnen vermutlich nicht nur um die vielen Menschen gegangen, die den Weihnachtsmarkt besuchen, sie haben einen Anschlag auf Weihnachten geplant, wenn sich die Polizeiangaben bestätigen. Einen unmenschlichen Anschlag auf das Fest der Menschlichkeit Gottes. Der Versuch, Angst zu verbreiten, wo es um Freude geht. Bedrohung an dem Ort, wo es um das Schenken und Sich-Beschenken-Lassen geht.

Vielleicht schauen Sie bei Ihrem nächsten Besuch auf dem Weihnachtsmarkt aber auch in einer der oft benachbarten Kirchen vorbei. Dort erinnern wir Christen daran, warum wir Weihnachten feiern und uns darauf vorbereiten: Der große Gott macht sich klein und verletzlich. Er schenkt uns seinen Sohn - nur deswegen beschenken wir uns gegenseitig. Hirten kommen, sie staunen und helfen, und die Engel verbreiten Festtagsstimmung selbst noch im Elend der Krippe.

Zuhause bleiben ist jedenfalls keine Alternative. Die Botschaft der Engel an Heilig Abend an die Hirten im Felde vor den Toren Betlehems lautet: „Fürchtet Euch nicht!“ Dem schließe ich mich gern an: Lassen Sie sich die Vorfreude auf Weihnachten nicht nehmen, fürchtet Euch nicht!