Ein starker Auftakt Orte kirchlichen Lebens machen sich auf den Weg

Bunte Steine der Kitakinder von Maria Frieden. Fotos: Kita Herz Jesu, Kita Maria Frieden und Bruder Bernd

Philipp Masson am Holzofen.

Weihrauchritual beim Abendsegen.

Postkarte zum Versenden heilsamer Worte.

Heilkräuterauswahl aus einem Pfarrgarten.

Am Mittwoch, 14. September 2022 luden drei Orte kirchlichen Lebens der Pfarrei Johannes XXIII. zum ersten Pilgerweg ein: Türen öffnen, Begegnungsräume schaffen und schauen, wieviel Kirche im Leben dieser Orte steckt, all das und noch viel mehr war möglich. Mit dem Abendsegen endete das gemeinsame Pilgern in der Krankenhauskapelle des St. Joseph Krankenhauses.

Engagierte Menschen (jung & älter) aus der Kita und der Kirche Maria Frieden, der Kita Herz Jesu und des St. Josep Krankenhauses zusammen mit den Schwestern der Heiligen Elisabeth gestalteten Stationen des Pilgerweges. Die Idee dazu war beim ersten Treffen der Orte kirchlichen Lebens im Februar 2022 geboren worden.

Die Kinder der Kita Maria Frieden griffen die Idee lebendiger Steine vom Gründungsgottesdienst unserer Pfarrei auf, bei dem aus 23 bunten Steinen (Anzahl der Orte kirchlichen Lebens) ein Kreuz gelegt wurde. Im Vorfeld zum Pilgertag verzierten die Kinder viele kleine Steine, die sie den Pilgernden schenkten. Die bunten Steine sollen jede:n daran erinnern, dass wir uns als „lebendige Steine zur Gemeinde aufbauen lassen sollen“ und dass aus vielen kleinen Steinen etwas Großes entstehen kann. „Die Kirche war zum stillen Gebet geöffnet. Unsere Kitakinder haben Getränke und Gebäck gereicht und Interessierten die Kindertagesstätte gezeigt. Dabei wurde ein Ort erfahrbar, an dem Gemeinschaft gelebt und soziales- und werteorientiertes Handeln gefördert werden - ein Ort, an dem liebevoller Umgang und Wertschätzung im Fokus stehen.“ so berichtete Frau Dargel, Mitarbeiterin der Kita Maria Frieden, in der gemeinsamen Abschlussveranstaltung.

Ein Highlight in der Kita Herz Jesu war für alle Beteiligten sicher das Brotbacken im eigenen Holzofen. Die Pilger erhielten vor Ort eine Kostprobe des frischen Brotes, selbstgemachte Butter, Äpfel und Getränke. Neugierig gewordene Pilger ließen sich die Kita Herz Jesu mit seinem schönen Außengelände zeigen. Mit voller Begeisterung haben die Kinder zusammen mit der Kita-Leiterin Frau Sabine Dittert davon beim gemeinsamen Abschluss, dem Abendsegen, berichtet. Hier wurde ein mitgebrachter Brotlaib präsentiert, der den Ordensschwestern des St. Joseph Krankenhauses geschenkt wurde. Neben dem Prozess des Brotbackens wurden die Pilgern den eingeladen, darüber nachzudenken, was Kraft für den Pilgerweg des Lebens gibt und was wir zum täglichen Leben brauchen.

Das St. Joseph Krankenhaus stellte sich unter dem Thema „heilsamer Ort“ vor. Besuchende konnten Wissenswertes über Heilkräuter erfahren, Kräuter riechen und tasten. Ausgewählte Heilsamen konnten vor Ort gepflanzt werden. Eine Aromatherapieexpertin sorgte für ein heilbringendes Dufterlebnis mit einer Auswahl an Ölen zum Einreiben und für die Raumbeduftung. Spätestens hier waren die Pilgernden dann richtig entspannt, ganz im Gegenteil zu der Station, an der die aktuelle Corona-Schutzkleidung vorgestellt wurde, was eher Beklemmung auslöste. Die Seelsorgenden demonstrierten, wie man mit Schutzkitteln, Handschuhen, Mundschutz, Haube und Visier auf Menschen zugeht. So wurde erlebbar, wie befremdlich das wirkt. In der Krankenhauskapelle gab es parallel dazu diverse Mitmachstationen. So konnte man Kerzen anzünden, persönliche Gedanken in Form eines Schreibgesprächs mit anderen teilen, Fürbitten notieren und heilsame Worte auf eine Postkarte schreiben, welche den lateinischen Spruch über dem alten Krankenhauseingang aufgreift: „Deus providebit.“ (Gott wird sorgen.)

Zum Abendsegen, dem gemeinsamen Abschluss des Pilgerweges, wurde das Pilgern bewusst über die katholische Konfessionsgrenze geweitet. Das an wechselnden Orten stattfindende Friedensgebet des evangelischen Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg wurde an diesem Freitag in den Abendsegen integriert. Hier wurde noch einmal mit ganzer Seele gesungen und mit einem Weihrauchkorn konnte jede: r sein persönliches Gebet vor Gott aufsteigen lassen. Die schriftlichen Rückmeldungen zum Pilgertag waren sehr positiv, und da es schon jetzt Orte kirchlichen Lebens gibt, die im nächsten Jahr den nächsten Pilgerweg organisieren wollen, können wir uns alle schon jetzt auf den Pilgerweg 2023 freuen.