Weiterhin viel Raum!

Zwischen den beiden zur Pfarrei Hl. Gertrud von Helfta – Oberhavel Neuruppin fusionierten Gemeinden ist viel Raum – 52 km liegen die ehemaligen Zentren Fürstenberg und Neuruppin auseinander und mit öffentlichen Verkehrsverbindungen dauert eine Fahrt zweieinhalb oder sogar dreieinhalb Stunden. Am Alltag hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert: Es gibt weiter zwei Priester in Fürstenberg und Neuruppin. Die bisherigen Wochenend- und Wochen-Gottesdienste in Gransee, Fürstenberg, Rheinsberg bzw. Neuruppin und Fehrbellin finden wie gewohnt statt. Andererseits ist das Pfarrbüro in Fürstenberg nicht mehr besetzt, außer dem Pfarrer keine Ansprechperson mehr vor Ort. Anliegen können mit dem Sekretariat in Neuruppin geklärt werden. Neu sind die halbe Verwaltungsstelle und die halbe Verwaltungsfachkraftstelle, deren Inhaber:innen den Leitenden Pfarrer bei Verwaltungsaufgaben entlasten. Der Hausmeister betreut so gut es geht alle Orte. Klar ist: Nach wie vor wird viel ehrenamtlich geleistet in den einzelnen Gemeinden, ohne geht es nicht!

Kirchenvorstand und Pfarreirat sind erfolgreich fusioniert bzw. neu gewählt und arbeiten konstruktiv und zukunftsorientiert zusammen. Geographisch steht mit der Gemeinde in Rheinsberg ein Treffpunkt in der Mitte zur Verfügung, so dass alle von rundherum nur 30 Minuten Anfahrtsweg mit dem Auto haben und dank Fahrgemeinschaften auch nicht motorisierte Mitglieder teilnehmen können.

Ob der erhoffte Pluspunkt der Fusion, dass die wenigen Kinder und Jugendliche wieder Gemeinschaft mit Gleichgesinnten erfahren können, sich erfüllt, ist noch schwer zu sagen. Gerade ist der erste Durchlauf der Firmvorbereitung erfolgt und es muss sich noch zeigen, ob die Gemeindeübergreifenden Verbindungen bestehen bleiben. Das ist die Hoffnung! Den Eltern hat der Firmunterricht in Neuruppin von den entfernteren Gemeinden zeitlich jedenfalls einiges abverlangt.

Erste übergreifende Termine waren der Gründungsgottesdienst der neuen Pfarrei mit Erzbischof Heiner Koch am 23. April 2022 in Neuruppin, das Johannesfest am 24. Juni 2022 in Rheinsberg sowie das Patronatsfest der Kirchen Mariä Himmelfahrt von Gransee und Fehrbellin, das in Gransee begangen wurde, zu denen jeweils aus allen Gemeinden einige Personen anreisten.

Andere pfarreiübergreifende Angebote mussten mangels ausreichender Teilnehmerzahl allerdings abgesagt werden. Sich neu auf den Weg zu machen und längere Fahrten auf sich zu nehmen, ist bei einer alternden Gemeindestruktur eine große Herausforderung. Hier gilt es neu zu schauen, was an Angeboten trägt.

Bei uns herrscht gerade eher Ernüchterung nach dem Prozess und wir sind auf der Suche nach guten Lösungen, um das kirchliche Leben vor Ort lebendig zu halten, damit wir als Christ:innen in die Gesellschaft, in unserer Region wirken können.