BZ-Kolumne

Gute Vorsätze?

Ein neues Jahr hat begonnen. Für viele von uns geht das einher mit Hoffnungen, Erwartungen und einem Blick in die Zukunft. Was wird uns 2022 bringen? Wie wird sich die Pandemie in unserem Land entwickeln? Bin ich zufrieden mit meinen Leben oder soll es anders werden? Viele Entwicklungen können wir nicht beeinflussen, aber wir haben immer die Möglichkeit, uns selbst zu verändern – und damit auch die Welt um uns herum.

Der katholische Priester Lorenz Werthmann wollte soziale Notlagen lindern und hat vor 125 Jahren die Caritas gegründet. Sein Anliegen bleibt aktuell, denn nach wie vor sind viele ausgegrenzt, die Chancen in unserer Gesellschaft sind nicht gleich verteilt. Manche sind regelrecht abgehängt. Das führt zu einer sozialen Spaltung. Dagegen setzte Werthmanns mit der Gründung der Caritas die Idee „der sozialen Versöhnung“. Der Name „Caritas“ ist Programm, er steht für Nächstenliebe, Respekt, Gerechtigkeit und Solidarität.

Indem wir uns diese Werte zu Eigen machen, leben wir Zusammenhalt. Indem wir Respekt zeigen gegenüber Menschen am Rande und denjenigen, die andere Lebensentwürfe haben, holen wir sie ein Stück mehr in unsere Mitte. Indem wir Solidarität zeigen mit Geflüchteten und Ländern, deren Lebensbedingungen schlechter sind als unsere, bauen wir Brücken, über die wir zueinander finden können. Gerechtigkeit und Nächstenliebe sind unerlässliche christliche Grundprinzipien. Gut ist, dass wir bei all dem nicht auf uns allein gestellt sind. Gerade am Beginn des neuen Jahres möchte ich uns erinnern: Wir sind getragen von Gott, der uns auch in schwierigen Zeiten Kraft und Hoffnung spendet, wenn wir es zulassen. „Wir wollen nicht allein den Hunger des Leibes mit Nahrung, sondern wir wollen auch den Hunger der Seele mit Wahrheit, Gnaden und durch Versöhnung mit Gott stillen“, sagte Lorenz Werthmann.

Das ist ein guter Vorsatz für das neue Jahr.