BZ-Kolumne

Lassen Sie die Kinder nicht enttäuscht weiterziehen!

Die „Heiligen Drei Könige“ gibt es so nicht. In der Bibel steht kein Wort von Heiligen, nichts von Drei und nichts von Königen. Sterndeuter kommen aus dem Osten nach Jerusalem, „Mágoi“ steht im Matthäus-Evangelium, also eher „Magier“ oder „Weise“.

Sie haben einen Stern gesehen, er zieht vor ihnen her und sie folgen ihm „bis zu dem Ort, wo das Kind war“. Was sie erwarten, ist der „neugeborgene König der Juden“. Doch sie finden ein ärmliches Kind in einer Höhle in Bethlehem und erkennen in ihm den Heiland der Welt. Sie bringen ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.

Mit dem Umweg über die Gaben stimmt es dann doch mit den „Heiligen Drei Königen“: Die Sterndeuter bringen drei königliche Geschenke, und Heilige sind sie, weil sie die Botschaft von Jesus Christus in alle Welt tragen. Kaspar, Melchior und Baltasar stehen traditionell für die damals bekannten drei Erdteile. In der christlichen Verehrung machen sie ziemlich Karriere: Der Dreikönigs-Schrein im Kölner Dom zeugt davon.

Dem Stern folgen, die Botschaft von der Geburt Christi weitererzählen und den Segen in die Wohnungen tragen, das übernehmen in diesen Tagen wieder die Sternsinger. Im Grunde aber ist es die Aufgabe eines jeden Christen. Sie kommen zur Kanzlerin, zum Regierenden Bürgermeister aber auch in Ihr Haus, meistens zu viert: Einer trägt den Stern und die drei anderen sind liebevoll und prachtvoll als Könige oder Königinnen verkleidet.

Am Ende erbitten sie den Segen für das Haus „C + M + B – Christus mansionem benedicat“ schreiben sie über die Türe. „Christus segne dieses Haus“. Das ist auch mein Wunsch für Ihr Zuhause im neuen Jahr.
Am Ende hat die Sache einen Haken: Diese Könige bringen heute kein Gold mit, im Gegenteil: sie bitten um eine Spende. Aber eben nicht für sich selbst sondern für die Kinder in aller Welt, denen es schlechter geht.

Allen Königinnen und Königen, ihren Begleitern, Fahrern und Eltern danke ich sehr herzlich für dieses Engagement, Respekt! Und lassen Sie die Kinder nicht enttäuscht weiterziehen!