BZ-Kolumne

Mütter brauchen mehr als einmal im Jahr unseren Dank!

Der kommende, zweite Sonntag im Mai ist Muttertag. Die amerikanische Frauenrechtlerin Anna Jarvis wollte damit Anfang des 19. Jahrhunderts ihre eigene Mutter ehren und zugleich auf Probleme von Müttern insgesamt aufmerksam machen. Ihre Forderung nach einem Festtag für alle Mütter wurde zunächst in den in den USA eingeführt, später wurde diese Tradition wurde auch bei uns übernommen. 

Es ist kein kirchlicher Feiertag, aber es ist auch mir ein Anliegen, die besonderen Leistungen der Mütter zu würdigen; denn ohne Mütter läuft in unserer Gesellschaft gar nichts. Noch immer kümmern sich überwiegend Frauen um die Kinder, pflegen Angehörige und stellen die große Mehrheit in sozialen und Gesundheitsberufen. Familienarbeit sollte daher finanziell, sozial und rechtlich beruflichem Tun gleichgestellt sein, soziale Berufe sind viel mehr zu würdigen – auch in der Bezahlung. Hinsichtlich der Rollenverteilung hat die Corona-Pandemie zu Rückschritten geführt. Es sind wieder hauptsächlich die Frauen, die den Spagat zwischen Homeschooling, Kinderbetreuung und ihrem Beruf meistern müssen.

Die Pandemie hat die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern verstärkt. Das Weltwirtschaftsforum analysiert Jahr für Jahr international die Ungleichbehandlung von Männer und Frauen. Der jüngste Bericht kommt zu einem traurigen Ergebnis: Frauen haben weltweit schlechtere Chancen als Männer. Frauen sind stärker von der Pandemie getroffen. Mütter brauchen deshalb nicht nur einmal im Jahr unseren Dank, sondern die dauerhafte Unterstützung durch die Männer. Das beginnt ganz konkret mit der gemeinsamen Übernahme von Aufgaben bei der Erziehung und im Haushalt. Es setzt sich fort bei der Gestaltung von Rahmenbedingungen für echte Chancengleichheit in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Wir alle sind aufgefordert, zu dieser Veränderung beizutragen.