BZ-Kolumne

Perspektivwechsel

Ich stehe an einer Straßenkreuzung und warte. Neben mir und auf der anderen Seite stehen noch weitere Personen. Wir warten darauf, dass wir die Straße überqueren können. Ein Stück gemeinsam, ein Stück aufeinander zu, ein Stück voneinander weg und für Sekunden vielleicht auch eine Begegnung.
Wie sieht mein Standpunkt von der anderen Seite der Kreuzung aus? Wenn ich stehenbleibe und zurückschaue, entdecke ich eine neue Perspektive.

Auch wenn es Zeit dafür braucht: es ist so wichtig, immer wieder die Perspektive zu wechseln, sich in eine andere Person, ein Gegenüber, hineinzuversetzen.

Berlin wird bald eine neue Regierung haben. Manche Änderung werden wir als Verbesserung wahrnehmen, und manche als Belastung. Ob es das eine oder das andere wird, hängt auch ab von meiner eigenen Perspektive. Lassen Sie uns schauen, welche Pläne die haben, die in Kürze Verantwortung tragen werden. Lassen Sie uns das, was präsentiert wird, in Ruhe betrachten; durchaus kritisch, aber mit der Bereitschaft, eine andere Perspektive zu prüfen.

Die Perspektive zu wechseln, um etwas neu und etwas Neues wahrzunehmen gilt auch und erst recht für uns und unseren Glauben und ganz entscheidend für das kommende Weihnachtsfest: Für die einen ist es ein Familienfest mit alten Traditionen, für andere eine gute Gelegenheit, wieder einmal in Urlaub zu fahren, oder eine Zeit, am Ende des Jahres einmal ernsthaft über sich und seine Perspektiven nachzudenken. Für uns Christen ist es aber vor allem der Geburtstag Jesu, in dem Gott Mensch geworden ist: Ich, Gott, lass Dich, Mensch, hier und heute nicht allein, welche Lebensperspektive! Hier und heute voll Vertrauen mit Gott durchs Leben zu gehen. Wechseln Sie doch einmal die Perspektive in Ihrem Leben. Wagen Sie es, auf Gott zu schauen, auf Gott im Kind in der Krippe zu Bethlehem! Sie werden eine Lebensperspektive entdecken, die trägt.