BZ-Kolumne

Stärker als der Tod

Am kommenden Sonntag endet für uns Christen das Jahr, mit dem ersten Advent beginnt das neue Kirchenjahr. Am sog. „Christkönigs-Sonntag“ stellen wir uns einer der spannendsten Fragen in unserem Leben: Was kommt auf uns zu? Was erwartet mich in der Zukunft?

Sicher ist der Tod, der ist todsicher. Der steht für jeden von uns fest. Aber was kommt nach dem Tod?
Nichts – glauben einige. Ein großartiges Leben – glauben wir Christen. Glauben muss in dieser Frage jeder, da gibt es keine ungläubigen Menschen. Der eine glaubt, dass mit dem Tod alles aus ist, und der andere, dass wir bei Gott miteinander in Freude leben werden. Deshalb nennen evangelische Christen den kommenden Sonntag Ewigkeitssonntag und wir Katholiken feiern ihn als Christkönig-Sonntag, weil wir uns darauf freuen, dass in der Stunde unseres Todes Christus auf uns zukommt, uns mit offenen Armen entgegenkommt und uns zuruft: „Gut, dass Du kommst. Ich habe auf Dich gewartet“.

Christus ist eben stärker als der Tod, seine Liebe besiegt die furchtbare Macht des Todes, die unser Leben bedroht und zu zerstören versucht. Christus liebt uns so sehr, dass er uns im Tod nicht fallen lässt: Ich lasse Dich auch im Tod nicht allein, Du sollst mit mir und mit den anderen Menschen in alle Ewigkeit und in Freude leben! Welche Perspektive! Welche Freude!

Deshalb ist für uns Christen der letzte Sonntag im dunklen November auch nicht „Totensonntag“. Das letzte Wort im Kirchenjahr hat Christus, der uns ins Leben ruft, ins ewige Leben. Auch die Bibel endet mit dieser Verheißung: „Es wird keine Nacht mehr geben und sie brauchen weder das Licht einer Lampe, noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, wird  über ihnen leuchten (…) Ja, ich, Jesus, komme bald.“ (Offb 22, 5.20).

Und genau deshalb zünden wir im dunklen November auf den Gräbern Lichter an – voll Vertrauen und voller Hoffnung für uns und alle, die vor uns gestorben sind.