BZ-Kolumne

„Sternsingen gegen Kinderarbeit“

Vielleicht haben Sie vor nicht allzu langer Zeit Ihren Garten neu angelegt und dabei auch Pflastersteine verwendet, die man heutzutage im Baumarkt kaufen kann. Sie stammen möglicherweise aus chinesischen oder indischen Steinbrüchen. Und möglicherweise sind sie von Kindern und Jugendlichen bearbeitet worden.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Minderjährige in diesen Ländern wie Erwachsene in den Produktionsprozess eingebunden sind. In Steinbrüchen und Minen ist die Arbeit häufig schwer und auch besonders gefährlich. Oder wenn Kinder auf großen Abfalldeponien nach Verwertbarem suchen, wenn sie im Smog der Megastädte Waren aller Art verkaufen oder unter unsäglichen Bedingungen Billigkleidung nähen. Dann setzen Kinder ihre Gesundheit und vielleicht sogar ihr Leben aufs Spiel.

Die Sternsinger, die in den vergangenen Tagen unterwegs waren, haben auf diese Probleme aufmerksam gemacht. Sie haben Lieder gesungen vom neugeborenen Jesuskind und den Segen der Weihnacht in die Häuser gebracht. Und sie haben Geld gesammelt: Ihre Spenden, mit denen das Kinderhilfswerk der katholischen Kirche weltweit auf die Notlagen von Kindern aufmerksam macht und konkrete Hilfsprojekte anstößt.

Salma hat davon profitiert. Das zwölfjährige Mädchen aus einer armen muslimischen Familie im Norden Indiens hat Tag für Tag Teppiche geknüpft, Meter um Meter. Seit sie neun Jahre alt ist. Von der Arbeit hat sie Hornhaut an den Fingern, manchmal verletzte sie sich mit dem Teppichmesser. Eines Tages kamen Mitarbeiter einer Hilfsorganisation ins Dorf und es gelang, Salmas Eltern zu überzeugen, ihre Tochter zur Schule zu schicken. Seitdem besucht das Mädchen jeden Morgen den Unterricht und arbeitet nur noch nachmittags.

Allen Mädchen und Jungen, die als Sternsinger unterwegs sind und Zeit und Engagement für notleidende Kinder andernorts aufbringen, sage ich ausdrücklich Dank und Anerkennung. Und Sie bitte ich, die Sternsinger in ihrem Anliegen zu unterstützen.