BZ-Kolumne

Warum setzen wir menschlichem Leben eine Grenze?

Am Samstag treffen sich wieder mehrere Tausend Menschen aus ganz Deutschland, um die Stimme zu erheben für das Recht aller Menschen zu leben und ihr Leben zu entfalten, das Recht der ungeborenen Menschen, der schwachen und heimatlosen, der verfolgten und der flüchtenden und schließlich der sterbenden Menschen.

Die Fragen, die sie mit dem „Marsch für das Leben“ vor dem Reichstag stellen, stelle ich auch:
Warum setzen wir menschlichem Leben eine Grenze?

  • Warum gilt der Lebensschutz für die Ungeborenen nicht uneingeschränkt?
  • Warum wird behindertes Leben im Mutterschoß weniger geschützt als nicht behindertes Leben?
  • Warum ist der Schutz von Artenvielfalt, sauberer Luft oder Lebensbedingungen oft strenger und konsequenter juristisch aufgestellt als der Schutz des ungeborenen menschlichen Lebens?

Das menschliche Leben ist vielfach gefährdet und schutzbedürftig. Es wird bedroht durch Umweltverschmutzung, soziale Ungerechtigkeiten, Krankheiten und Kriege. In fast allen Bereichen bilden sich starke Lobby-Verbände. Warum wird der Lebensschutz für das ungeborene Leben noch immer relativiert und gern in die rechte Ecke gestellt, völlig zu Unrecht?

Als Christen können wir uns nur dann glaubwürdig für den Schutz des Lebens am Anfang und am Ende einsetzen, wenn wir zur gleichen Zeit zur Lebensgefährdung etwa in der Flüchtlingsfrage nicht schweigen.
Der „Marsch für das Leben“ setzt sich für das Leben ein. Entsprechend appelliere ich an die Veranstalter, diese Grundmelodie ihres Auftretens in Inhalten und Stil stets zu wahren. Nur so wird der „Marsch“ Verständnis wecken können, auch bei denen, die eine andere Position vertreten. Ich appelliere auch an die Gegendemonstranten, ihren Widerspruch angemessen zum Ausdruck zu bringen.

Ich wünsche dem „Marsch für das Leben“ Gottes Segen und Frieden.