BZ-Kolumne

Wir helfen christlichen Flüchtlingen

Die St. Hedwigs-Kathedrale steht für Toleranz. Ein jeder solle „nach seiner Facon selig“ werden können, also genehmigte Friedrich der Große den Bau der ersten katholischen Kirche im protestantischen Preußen. Die Kathedrale steht bis heute für Respekt, den ich anderen Religionen entgegenbringe, den ich aber genauso für meine Glaubensüberzeugungen einfordern darf. Toleranz ohne Respekt voreinander gibt es nicht.
Christliche Syrer beklagen in Gesprächen mangelnden Respekt. Sie verstecken ihren Glauben, verleugnen, dass sie Christen sind. Denn sie haben Angst, es könnten ihnen durch ihr Glaubensbekenntnis Nachteile entstehen. Deshalb möchte ich mit Nachdruck an Toleranz und Respekt erinnern, ich habe sie bereits vielfach in Gesprächen mit Politikern und anderen Verantwortlichen angemahnt.

Denn wir haben Erfahrungen gemacht, aus denen wir lernen können und müssen:
Die Stimmung in Massenunterkünften, das Zusammenleben auf engstem Raum lässt Aggressionen schneller ansteigen, schon deshalb ist die Schaffung von kleineren Unterkünften und die Vermittlung in Wohnungen wichtig.

Auch kirchliche Träger betreiben Unterkünfte, unsere Caritas ist auch am LaGeSo tätig. Überall dort sensibilisieren wir Sicherheitsleute und andere Mitarbeiter für diese Problematik. Unsere Gemeinden und viele Privatleute stellen mehr als Wohnraum zur Verfügung, sie bieten christlichen Flüchtlingen eine geistliche Heimat, das konnte ich schon bei einem Gottesdienst mit Flüchtlingen und Helfern in St. Hedwig erleben. Auch mit der syrisch-orthodoxen Gemeinde stehen wir in engem Kontakt.

Und wenn es doch zu Diskriminierung und Gewalt gegen Christen kommt, darf es nicht aus falsch verstandener Toleranz verschwiegen werden. Jedem Vorwurf ist nachzugehen, ein funktionierendes Beschwerdemanagement gehört zur Grundausstattung einer jeden Einrichtung.

Die Fluchtursachen in Syrien können wir kaum beeinflussen, daher müssen wir alles tun, damit geflohene Menschen bei uns nicht erneut Gewalt und Diskriminierung erleiden.