BZ-Kolumne

Zuwendung ist keine Einbahnstraße

Morgen ist Nikolaus. Das Vorbild für alle Bischöfe – bis heute. Bischof Nikolaus von Myra zählt heute zu den meistverehrten Heiligen der Christenheit, von ihm ist überliefert, dass sein gesamtes Vermögen den Armen vermachte.

Daraus entstand der Brauch, als Nikolaus auch heute – meistens den Kindern – kleine Geschenke zu machen. Es gibt aber – gerade in unserer Stadt – viele Menschen, bei denen kein Nikolaus klingelt und eine Gabe vorbeibringt, so wie Rosa Schmidt, die mit ihrer viel zu kleinen Rente kaum über die Runden kommt. Ihre Kinder wohnen weit weg. Frau Schmidt wohnt in Steglitz und freut sich jedes Jahr, dass zu Anfang Dezember die Caritas-Wärmestube am Bundesplatz öffnet. Bereits seit 27 Jahren kümmern sich hier Ehrenamtliche in der kalten Jahreszeit um Gäste, die keine Bleibe haben, die arm oder einsam sind. Freiwillige der Caritas-Konferenzen Deutschlands öffnen montags bis freitags von 15.30 bis 18.00 Uhr die Türen. Bedürftige und Einsame erhalten Kaffee, Tee und belegte Brote. Die Ehrenamtlichen haben aber auch immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Besucher.

Die Wärme, die die Gäste spüren tut auch der Seele gut. Diese Zuwendung ist aber keine Einbahnstraße. Da ist auch die Freude und Dankbarkeit der Hilfsbedürftigen und das Gefühl etwas Sinnvolles getan zu haben. Da ist die Gemeinschaft, mit der man Werte und Ziele teilt, von der man lernt, auch über die ehrenamtliche Tätigkeit hinaus.
Ich danke allen, die sich auf diese Weise um andere kümmern. Im übertragenen Sinne bringen sie Tag für Tag ihre Gaben zu Menschen, denen es nicht gut geht. Mit vielen guten Taten bewirken sie Großes und machen unsere Welt jeden Tag etwas lebenswerter. Vielleicht überlegen ja jetzt auch Sie, ob sie ein Teil dieser helfenden Gemeinschaft werden wollen. Die Caritas-Wärmestube ist immer auf der Suche nach tatkräftiger Unterstützung.