„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war?“ – dieses Lied ist in diesem Jahr wohl kaum im Radio zu hören, denn niemand kann sich über fehlenden Sonnenschein oder zu viel Regen in diesen Sommerferien beklagen. Die Ferien gehen nun zu Ende, ich höre begeisterte Berichte über Ostseeurlaube mit Mittelmeerklima oder von tropischen Nächten am Lagerfeuer. Wenn die Sommerferien doch immer so schön sonnig, warm und trocken wären! Ich kann diesen Wunsch wirklich gut verstehen, aber ist das nicht etwas zu kurz gedacht? Wünschen sich das beispielsweise auch die Bauern, deren Ernte zu einem großen Teil wegen der lang anhaltenden Trockenheit und Hitze zerstört ist? Sie können nicht einfach eine Klimaanlage im Büro installieren und ihre Arbeit fortsetzen oder gar hitzefrei machen. Für sie sind die Folgen des Klimawandels deutlich und schmerzhaft spürbar, sie sind existenzbedrohend. Und das geht uns alle an!
Im Jahr 2015 hat Papst Franziskus seinem vielbeachteten Umwelt-Schreiben „Laudato si“ den Untertitel „Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ gegeben – gemeint ist unsere Erde. Das Schreiben ist ein weltweiter Aufruf zu einem gemeinsamen Umdenken über den Umgang mit unserer Schöpfung und ihrer Bewahrung. Papst Franziskus geht noch einen Schritt weiter und nennt das Klima ein „gemeinschaftliches Gut von allen und für alle“. Das heißt im Klartext: Niemand kann sich aus der Verantwortung stehlen.
Das soll natürlich nicht heißen, dass ich uns ab sofort kühle und regenreiche Sommerferien wünsche. Aber ich wünsche mir, dass wir über alle Sonnenfreude den Warnruf der Natur nicht überhören. Jeder von uns sollte darum seinen Beitrag leisten, damit Gottes Schöpfung und unsere Umwelt lebenstauglich bleiben.