BZ-Kolumne

Ein Fest des Friedens!

Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gilt uns allen. Gezielt wurde einer der prominentesten Orte Berlins ausgewählt. Ganz bewusst sollten Unschuldige getroffen werden, Menschen, die sich auf Weihnachten freuen.

Zwölf Menschen wurden ermordet, mehr als 40 sind zum Teil schwer verletzt, und in gewisser Weise hat der Anschlag uns auch alle getroffen. Denn er will uns allen Angst machen. Er hat uns unsere Unbeschwertheit genommen.

Muss Weihnachten jetzt ausfallen?

Nein, im Gegenteil! Weihnachten darf und wird nicht ausfallen. Die etwas kitschige Formulierung vom „Fest der Liebe“ ist die einzige Antwort auf Hass und Terror.

Weihnachten ist ein „und dennoch“-Fest. Das scheint auch in der Herbergssuche durch, wie sie in den Krippenandachten am 24. Dezember so nüchtern erzählt wird. Maria und Joseph müssen sich auf den Weg nach Betlehem machen, weil es der Kaiser so will, die Wirte wollen keine Schwangere beherbergen, die Voraussetzungen sind also denkbar schlecht. Am Ende wird Gott Mensch in einem Stall. Er hat sich nicht davon abbringen lassen.

Die Engel erzählen davon zuerst den Hirten in der Nähe. „Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade“ singen sie. Ich weiß, dass im ersten Teil viele nicht mehr mit gehen, weil sie nicht an Gott oder nicht an Jesus Christus glauben. Aber den Frieden auf Erden, den sollen wir an Weihnachten gemeinsam haben, als Gabe und Aufgabe für uns alle. Als Fest „der Liebe“ muss Weihnachten auch das „Fest des Friedens“ bleiben. Selbst wenn in Syrien, in der Ukraine und an anderen Orten Krieg und Terror herrschen, auch wenn der Terror uns hier in Berlin erreicht hat. Das mag manchem angesichts des Leids unverständlich klingen, aber es gibt keine Alternative zur Botschaft von Weihnachten, zur Botschaft von Liebe und Frieden.