BZ-Kolumne

Eine Gesellschaft ohne Mütter wäre eine unmenschliche Gesellschaft

Auch wenn Muttertag kein kirchlicher Feiertag ist, auch wenn er von den Nationalsozialisten missbraucht wurde: Ich werde am kommenden Sonntag trotzdem Muttertag feiern. Und natürlich bringe ich meiner Mutter Blumen mit, auch wenn ich sie leider nur noch auf ihr Grab legen kann; denn was über den Tod meiner Mutter hinaus bleibt, ist eine große Dankbarkeit und natürlich viele schöne Erinnerungen.

Zum diesjährigen Muttertag habe ich noch einmal in „Amoris Laetitia“ nachgelesen. „Amoris Laetitia“ heißt zu Deutsch "Die Freude der Liebe" und ist ein Rundbrief von Papst Franziskus. Was der Papst dort über die Mütter schreibt, gefällt mir besser als jedes Muttertags-Ständchen. Er bezeichnet Mütter als "das stärkste Gegenmittel gegen die Verbreitung des egoistischen Individualismus. Sie sind es, die die Schönheit des Lebens bezeugen.“

Der Papst ist sich sicher: Eine Gesellschaft ohne Mütter wäre eine unmenschliche Gesellschaft, denn die „Mütter wissen stets, auch in den schlimmsten Augenblicken, Zärtlichkeit, Hingabe, moralische Kraft zu bezeugen.“

Für den Papst kommt mit den Müttern auch der Optimismus zur Welt: „Die Mutter, die das Kind mit ihrer Zärtlichkeit und ihrem Mitgefühl umfängt, hilft ihm, Vertrauen zu fassen und zu erfahren, dass die Welt ein guter Ort ist, der es willkommen heißt“.

Überhaupt: Die Freude, geliebt zu sein, ist etwas, das wir zuerst von den Müttern lernen; denn eine Mutter liebt ihr Kind, nicht weil es immer liebenswürdig währe, sondern weil es ihr Kind ist. Die Liebe einer Mutter muss also nicht erst verdient werden.

Und so ist es auch kein Wunder, wenn der Papst in seinem Brief die Mütter direkt anspricht: „Liebe Mütter, danke, danke für das, was ihr in der Familie seid, und für das, was ihr der Kirche und der Welt schenkt.“

Dem will ich mich gern anschließen, ganz besonders an Muttertag.