BZ-Kolumne

Es ist Sache der Eltern, die Fragen ihrer Kinder nach Sexualität zu beantworten

Im neuen Schuljahr will die Berliner Senatsverwaltung für Bildung die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ fördern und mit einem „Medienkoffer“ die Kinder „aufklären“.

Doch das, was sich so aufklärerisch und liberal gibt, erscheint eher als der Versuch, Freiheit zu verstaatlichen. Unter dem Deckmantel einer staatlichen Liberalität, soll – so muss man befürchten – die Freiheit derjenigen eingeschränkt werden, denen sie eigentlich zukommt: in diesem Fall den Eltern. Mit dem Verweis auf den „Bildungsauftrag“ der Schulen ist ein solcher Eingriff in elterliche Erziehungsrechte jedenfalls nicht zu erklären. Eltern müssen selbst entscheiden können, wann und auf welche Weise sie ihre Kinder aufklären. Im Gegensatz zur Senatsverwaltung traue ich unseren Eltern diese Fähigkeit auch zu.

Kinder stellen Fragen. Und es ist wichtig und richtig, Kindern ihre Fragen nach dem Ursprung des Lebens, nach dem „woher sie kommen“ und nach der menschlichen Sexualität, offen und ehrlich zu beantworten. Eine ungefragte Sexualisierung von Kindern liegt aber total daneben.

Der Medienkoffer soll „bei der Entwicklung der Wertorientierung helfen“, dagegen wäre nichts einzuwenden. Ich habe jedoch den Eindruck, dass „sexuelle Vielfalt“ hier ganz undifferenziert als Wert an sich propagiert wird.

Der Mensch als Geschöpf Gottes ist auch ein sexuelles Wesen. Das zu wissen, bedarf es keiner verordneten Aufklärung. Doch alle Fragen nach der Sexualität müssen meiner Überzeugung nach auch in den Zusammenhang von Liebe und Treue gestellt werden. Und das sind Werte, die in dieser Diskussion offensichtlich oder gar absichtlich (?) zu kurz kommen.