BZ-Kolumne

Freiwilligendienste stärken

Sie sind jung und eigentlich brauchen sie das Geld. Trotzdem entscheiden sich seit Jahren mehr und mehr junge Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen anderen Freiwilligendienst. Denn reich wird damit niemand. Bereichernd sind die vielen Begegnungen und Erfahrungen mit Selbständigkeit und Verantwortung. Honoriert wird das ehrenamtliche Engagement „nur“ durch die Dankbarkeit und Anerkennung derer, für die sie ihren Dienst leisten. Sie arbeiten beispielsweise in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Krankenhäusern, Senioreneinrichtungen und Kindertagesstätten, zum Teil auch im Ausland.

Organisiert werden die Freiwilligendienste von unterschiedlichsten Trägern, die die Jugendlichen auch auf ihre Arbeit vorbereiten und während der Zeit begleiten. In Berlin kenne ich IN VIA, den katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit, oder den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Klingt also nach einem Erfolgsmodell, von dem alle profitieren. Und ausgerechnet hier will das Bundesfamilienministerium kürzen, und zwar massiv. Sollten die Kürzungen umgesetzt werden, könnte künftig fast jede vierte Einsatzstelle nicht mehr besetzt werden.

Das heißt nichts anderes, als dass man Menschen, die sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ehrenamtlich engagieren wollen, wegschicken muss. Sie schauen nach dem Schulabschluss nicht auf die Karriere sondern auf ihre Nächsten und dürfen nicht. Sie wollen mit anpacken und sich die Hände schmutzig machen im Einsatz für die Gesellschaft, und man lässt sie nicht.

Die geplanten Kürzungen dürfen nicht umgesetzt werden. Denn sie senden ein verheerendes Signal aus. Nicht zuletzt über einen Freiwilligendienst kommen junge Menschen erst auf die Idee, sich für einen sozialen oder Pflegeberuf zu entscheiden. Schon deshalb können uns diese Kürzungen gar nicht leisten.
Deshalb: #freiwilligendienstestärken

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