BZ-Kolumne

„Fürchtet euch nicht!“

Feuer auf dem Weihnachtsmarkt! Als ich das gestern in der B.Z. gelesen hatte, bin ich doch zunächst ein wenig erschrocken. Nein, es war keine der großen Schlagzeilen, und – Gott sei Dank – nur ein kleiner Brand an einem der Verkaufsstände, aber ich habe daran gemerkt, wie verunsichert die Stimmung doch gerade ist. Es gibt Umfragen, ob man sich noch auf den Weihnachtsmarkt traut, Meldungen von Weihnachtsmärkten, die geräumt werden mussten und wir in Berlin werden nie das Attentat auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche vergessen. Ausgelöst durch Terrorwarnungen droht die schon wiedergewonnen geglaubte Unbeschwertheit wieder verlorenzugehen.

Unsere Hoffnung und Vorfreude auf Weihnachten, die Suche nach Geschenken für Familie und Freundeskreis, die Weihnachtsfeier im Kollegenkreis aber auch das Üben für Weihnachtskonzerte und Krippenspiel drohen von einem Schleier von Befürchtungen, Bedenken und Sorgen überdeckt zu werden.
„Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude!“ Das ist eigentlich die Botschaft des Engels in der Weihnachtsnacht. Ich will diese Botschaft ein wenig vorziehen: Fürchtet euch nicht! Ziehen Sie sich nicht zurück, sonst haben die gewonnen, die uns einschüchtern wollen. Gehen Sie weiterhin aufeinander zu. Überlegen Sie, wen sie mit einbeziehen können: die Nachbarin, von der Sie schon lange nichts mehr gehört haben, den Obdachlosen, der besonders unter der Wetterlage leidet, die Kollegin, die im Homeoffice bleiben muss, weil ihre Kinder krank sind.

Und: Gehen Sie auf den Weihnachtsmarkt! Jeder muss das Risiko für sich selbst einschätzen, aber ich werde mit diesen Besuch nicht nehmen lassen, auch wenn wir nicht so berühmte wie in Dresden oder in Nürnberg haben, aber Sie werden etwas finden.

„Fürchtet euch nicht!“ die Botschaft des Engels aus der Weihnacht gilt jetzt schon. Denn Gott selbst hat sich auch nicht gefürchtet. Er ist Mensch geworden in seinem Sohn Jesus Christus. Das macht mir Mut, nicht erst an Heiligabend.