BZ-Kolumne

Gebet bewegt etwas

Morgen ist Weltgebetstag. Frauen aus 120 Ländern bereiten sich darauf vor, formulieren Gebete, übersetzen Texte und organisieren ungezählte Gottesdienste in fast allen Ländern der Erde. „Weltgebetstag der Frauen“ heißt dieser Tag, weil es Frauen sind, die zum Gebet einladen. Für Männer darf das aber keinesfalls eine Ausrede sein: sie sind ganz genauso eingeladen und sollen mitbeten.

Vielleicht können Frauen so etwas einfach besser: Sie richten nicht erst eine Arbeitsgruppe ein, klären langwierig Zuständigkeiten oder stellen zuerst einen Budgetplan auf. Frauen machen einfach umstandsloser, was getan werden muss, fühlen sich zuständig, sagen es weiter, laden alle ein, schauen, was fehlt.

Denn sie haben ein Ziel: das gemeinsame Gebet, verstreut an vielen Orten und doch gemeinsam immer am ersten Freitag im März mit einer großen Selbstverständlichkeit und Treue.

Sie wissen bei ihrem gemeinsamen Ziel zwar um die Unterschiede und das Trennende, das es zwischen den christlichen Konfessionen und Gruppen immer noch gibt. Aber sie überwinden sie durch das gemeinsame Anliegen.

Und wofür beten sie?

Anliegen gibt es genug, der Frieden, das Klima, die vielfache Diskriminierung von Frauen - man muss nur einmal die Zeitung aufschlagen. In diesem Jahr hat eine Gruppe von Frauen aus dem international isolierten und von China bedrohten Taiwan den Weltgebetstag vorbereitet; sie wissen nur zu gut, wovon sie reden und wofür sie beten: Demokratie, Frieden und Menschenrechte. Denn auch wenn es weltpolitisch nicht so aussieht, sie wissen um die Kraft der Solidarität, die aus dem Gebet kommt.

Was die Frauen weltweit verbindet ist das Motto: „Unser Glaube bewegt!“ Von dieser Überzeugung sind sie nicht abzubringen: Unser Glaube, unser gemeinsames weltumspannendes Gebet bewegt etwas.

Folgen Sie der Einladung zum Weltgebetstag, ganz bestimmt auch in einer Kirche in Ihrer Nähe!