BZ-Kolumne

Gebetswoche für die Einheit der Christen

Evangelisch oder katholisch, das haben Sie bestimmt schon mal gehört, oder? Orthodox vielleicht auch. Herrnhuter, das sind die mit dem tollen Weihnachtsstern, Anglikaner, das sind die, die für ihre Knabenchöre bekannt sind. Oder die Baptisten: da wird man bei der Taufe komplett untergetaucht.

Was alle verbindet, ist der Glaube an Jesus Christus. „christianoi“, so wurden die Anhänger von Jesus Christus von Anfang an genannt.

Beschämend für uns Christen ist dagegen, dass wir uns in so viele Untergruppen geteilt haben. Insgesamt 32 verschiedene Kirchen und kirchliche Gemeinschaften gibt es allein im „Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg“.

Beeindruckend ist dabei die Vielfalt und Internationalität, die der Ökumenische Rat abbildet, denn die Wurzeln der Orthodoxen Gemeinden in Berlin führen nach Äthiopien, Bulgarien, Griechenland und Ägypten, nach Rumänien, Russland, Serbien und Syrien, die Heilsarmee und die Anglikanische Kirche haben ihren Ursprung in England, Freikirchen kommen über die USA oder Afrika zu uns. Außerdem gibt es die Finnisch-lutherische Kirche und die Schwedische Viktoria-Gemeinde neben vielen anderen.
Den Ursprung haben die Christen bekanntlich im Heiligen Land, und das „Hauptquartier“ der Katholiken befindet sich in Rom.

Wenn wir von Ökumene sprechen, dann ist das der Versuche, diese vielen christlichen Kirchen und Gemeinschaften wieder zu verbinden. Jesus Christus wollte die Einheit aller Christen. Dieses Anliegen bringt die „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ zum Ausdruck, die heute weltweit beginnt mit – in diesem Jahr – Gebeten von den Bahamas.

Wir Katholiken feiern dabei ein kleines Jubiläum: seit 50 Jahren sind wir mit von der Partie. Heute Abend beten, feiern und singen wir gemeinsam in der St. Hedwigs-Kathedrale, mitten in Mitte. Vielleicht wollen Sie sich ja selbst ein Bild machen, wie international und trotzdem einig wir als Christen sind.