BZ-Kolumne

Gedenkkirche Maria Regina Martyrum erinnert seit 50 Jahren an NS-Gegner

Ein außergewöhnliches „Denkmal“ feiert am Sonntag: die Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Berlin-Plötzensee. Der wuchtige Betonbau, der von außen so gar nicht wie ein Gotteshaus aussieht, ist die Gedenkkirche der deutschen Katholiken für die Opfer des Nationalsozialismus. Sie ist rund 20 Minuten Fußweg entfernt von jenem Gefängnisschuppen, in dem die Nationalsozialisten viele ihrer Gegner hinrichteten. Unter den etwa 3.000 Opfern waren zahlreiche Christen. An sie erinnert die Gedenkkirche.

Die Zahl der Zeitzeugen nimmt ab; die Auseinandersetzung mit der Hitler-Zeit findet weitgehend in Historikerkreisen sowie an offiziellen Gedenktagen statt. Oder wenn ein hochkarätig besetzter Film in die Kinos oder im Fernsehen kommt.

Doch die Erinnerung muss lebendig bleiben als Mahnung, dass sich diese Ereignisse niemals wiederholen dürfen.

Insofern ist die Kirche Maria Regina Martyrum ein Mahnmal. Als Christen gedenken wir natürlich aller Opfer der Gewaltherrschaft. Doch unser Fokus richtet sich besonders auf die Christen, die für ihren Glauben gestorben sind und so zu Märtyrern wurden – wie die Ordensfrau Edith Stein, Dompropst Bernhard Lichtenberg, wie Ministerialdirektor Erich Klausener oder der Amtsrichter Rudolf Mandrella. Sie alle waren keine abgehobenen Idealisten. Wohl aber Persönlichkeiten mit Ausstrahlung: In ihren Biografien wurde der christliche Glaube anschaulich.

Die Frauen und Männer des christlichen Widerstands besiegelten ihren Glauben mit dem Tod. Kompromisslos folgten sie Jesus Christus nach, der seinen Weg bis zum Tod am Kreuz gegangen ist. Viele Zeugnisse, etwa Abschiedsbriefe, die sie vor der Hinrichtung an ihre Liebsten geschrieben haben, zeugen von der Hoffnung, die sie stark sein ließ: Sie vertrauten darauf, dass der Tod nicht das Ende ist.