BZ-Kolumne

Gesunde Verhältnisse?

Auch Gesundheit führt schließlich zum Tode. Das ist keine Glaubensfrage. Das ist die bittere menschliche Erfahrung. Die Heilung, die uns die Medizin immer wieder schenkt, ist eben kein Heil. Weil es der christlichen Religion letztlich aber um das Heil der Menschen geht, ist Gesundheit auch nicht das höchste Gut. Und der christliche Glaube an die Auferstehung der Toten macht jeden Gesundheitskult und jede Wellness-Religion widersinnig. Gott jedenfalls liebt die Kranken und die Gesunden.

Aber das ist nur die eine Seite. Auf der anderen Seite stehen die vielen Heilungsgeschichten der Bibel. Jesus heilt die Kranken, die zu ihm kommen. Und er zeigt damit: Krankheit ist nicht gottgewollt. Und sie ist auch keine Strafe Gottes, wiewohl sie durchaus die Folge eines falschen Verhaltens sein kann.

Aus dieser Einsicht haben Christen die Sorge um die Kranken ganz besonders wichtig und ernst genommen. So wurde früher neben den Kirchen gleichzeitig ein Hospital gebaut. Und wer kennt nicht das „Rote Kreuz“ oder Mutter Theresa.
Noch heute gibt es in unserer Stadt zahlreiche kirchliche Krankenhäuser, die sich diesem christlichen Geist verpflichtet fühlen.

Am letzten Sonntag hat die sogenannte „Woche für das Leben“ begonnen. Sie ist eine Initiative der katholischen und evangelischen Kirche, die sich für das menschliche Leben engagiert. In diesem Jahr steht sie unter dem Thema „Gesunde Verhältnisse?“. Die Kirchen wollen sich damit dafür einsetzten, dass alle Menschen ohne Unterschied nach Herkunft oder Verdienst, nach Alter, Geschlecht oder sozialer Stellung den Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung und zur Gesundheitsfürsorge erhalten. Und sie wollen daran erinnern, dass zu viele in unserer Welt immer noch ohne eine wirkliche Gesundheitsfürsorge leben und sterben müssen.