BZ-Kolumne

Globaler Klimastreik

Die Natur streikt schon lange – und immer öfter, Stürme und Missernten, Überschwemmungen und Dürre, Hitzerekorde und der Anstieg des Meeresspiegels sollten uns eigentlich längst gezeigt haben, wie dringend wir unsere Verantwortung für die Schöpfung wahrnehmen müssen.
Doch so richtig Bewegung ist in die Klimapolitik erst durch „Fridays for Future“ gekommen: junge Menschen, die darauf aufmerksam machen, in welch schlechtem Zustand wir älteren ihnen diese Erde übergeben wollen.

Offen gestanden hätte ich es lange Zeit nicht für möglich gehalten, dass ich selbst auch beim „Globalen Klimastreik“ mit dabei bin. Die „Christians for Future“ haben mich aufgefordert, teilzunehmen, denn die Bewahrung der Schöpfung, die „Sorge um das gemeinsame Haus“, wie es Papst Franziskus schon 2015 formuliert hat, lässt uns gerade als Christen nicht gleichgültig, sie ist uns Verpflichtung.
Denn noch immer stellen Regierungen weltweit die Profitgier von Konzernen über unser aller Lebensgrundlagen, schon jetzt verlieren jeden Tag Menschen ihr Zuhause durch Naturkatastrophen.
Und auch die im Koalitionsvertrag der neuen Ampel-Regierung angekündigten Sofortprogramme werden vermutlich nicht ausreichen, um Klimaziele zu erreichen.

Natürlich, was uns im Moment am meisten bedrängt, ist der Krieg in der Ukraine, die Not der Menschen im Land und aller, die fliehen und bei uns Zuflucht suchen, dafür gehen in diesen Tagen weltweit Menschen auf die Straße als Zeichen der Solidarität und um für den Frieden zu demonstrieren, auch in Russland.

Es wäre aber falsch, den Frieden gegen die Schöpfung auszuspielen. „Gottes Geist schwebte über dem Wasser“, heißt es in den ersten Worten der Bibel. In diesem Sinn ist eine gute Schöpfung eine friedliche Schöpfung. Dafür setze ich mich als gläubiger Christ ein, dafür beteilige ich mich am Klimastreik, bevor Gottes gute Schöpfung streikt.