BZ-Kolumne

Gottes Segen für die Abgeordneten

Einen Monat später fängt an, was wir Berliner am 18. September gewählt haben. Unsere Wahlentscheidung, die Kreuzchen auf den Stimmzetteln, werden ab heute umgesetzt: im Anschluss an einen ökumenischen Gottesdienst konstituiert sich das Abgeordnetenhaus von Berlin. Auch wenn vermutlich nicht alle Abgeordneten an der Andacht teilnehmen können, finde ich es gut, für die parlamentarische Arbeit den Segen Gottes zu erbitten. Denn neben sachlichen Debatten wird es manchen Streit zu schlichten, manche verfahrene Situation zu lösen und manch böses Wort zu entschuldigen geben.

Mit dem heutigen Tag nimmt das Parlament mit dem Mandat, das die Bürgerinnen und Bürger gegeben haben, seine Arbeit auf. Bis zur Bildung der Regierung wird es noch ein wenig dauern, auch wenn die Koalitionsverhandlungen bereits auf einem guten Weg sind - wie man hört.

Ich wünsche allen Abgeordneten viel Kraft und einen langen Atem. Und ich wünsche ihnen, dass sie nicht vergessen, wofür sie sich einsetzen sollen: für die Menschen in unserer Stadt.

Politik ist die Kunst des Möglichen, d.h., es wird auch manche Enttäuschungen geben, weil sich nicht alles umsetzten lassen wird, und es wird erneut nicht genug Geld für alle guten Ideen und Wünsche geben, selbst wenn diese berechtigterweise geäußert werden.

Wenn sich heute das Abgeordnetenhaus konstituiert, dann geben wir damit aber keineswegs unsere demokratischen Rechte und Pflichten an die „Profis“ ab, nein, dann geht es erst richtig los. Und auch wenn ich kein „Wutbürger“ sein will, als Bürger will ich die Arbeit der Politikerinnen und Politiker auch nach der Wahl kritisch aber konstruktiv begleiten.

So bin ich allen dankbar, die sich jetzt im parlamentarischen Alltag engagieren werden. Und ich wünsche ihnen Gottes Segen für ihr Tun!